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Am Strand entlang

Göhren ist klein und liegt auf einer großen Erhebung auf der Landzunge. Es gibt kaum eine ebene Straße, aber ich bin ja nicht Lauf-faul. Heute Abend wollte ich erst einmal den Süden erkunden, der im Gegensatz zum Norden noch relativ unberührt geblieben ist. Im Norden gibt es laut Karte eine Promenade und einen Fähr-Anleger. Außerdem befinden sich dort ein Camping-Platz und die Endhaltestelle des legendären „Rasenden Rolands“.

Nachdem ich die 200m zum Strand herunter gelaufen war, entschied ich mich für den Westen, da im Ost schon schnell die Steilküste beginnt. Barfuß durch den Sand laufen hat schon was und es dauerte nicht lange und ich fing an, über Gott und die Welt nachzudenken. In Gedanken versunken habe ich kaum meine Umgebung wahrgenommen. Ich erinnere mich an eine Ansammlung von Strandkörben, ein Beach-Volleyball-Feld und ein paar in der Bucht liegende Boote. Hier und da vereinzelt ein paar Menschen. Am Nordstrand hat zu der Zeit bestimmt noch der Bär getobt.

In der Dämmerung kam ich an einen Felsvorsprung, zu dessen Fuß ein paar Angler mit ihren Bierdosen saßen. Ich habe sie nett gegrüßt und bin dann um die Felsen herum gegangen. Dort erwartete mich eine kleine Bucht, eher gesagt ein kleiner Bodden, der durch eine Landbrücke vom Meer abgetrennt ist. Ich beschloss, über die Dünen auf die Straße zu gehen und auf dieser den Heimweg anzutreten, um schneller und vor allem noch vor der Dunkelheit wieder zu Hause zu sein. Mir fiel nämlich plötzlich auf, dass ich heute noch überhaupt nichts gegessen hatte und befürchtete, dass die Restaurants ihre Küchen schon um 22 Uhr schließen.

Auf der anderen Seite der Düne lag ein kleiner Ferienort. Die Uhr zeigte viertel nach neun an und das Portemonnaie leider nur noch 4 Euro Guthaben. Da weit und breit keine Bank in Sicht war gab es dort also auch kein Abendessen für mich. Und zu meinem Entsetzen auch keine Straße, die nach Osten führte. Musste ich etwa wieder am Strand zurück? Ich ging erst mal zur Hauptstraße, die ins Inselinnere führte. Eine Bushaltestelle ließ mich hoffen, aber der letzte Bus fuhr bereits um halb neun.

An der Haltestelle hing dafür eine Wanderkarte. Daran konnte ich ablesen, dass der Ferienort Lobbe hieß, aber Göhren war nicht darauf verzeichnet! Wie weit war ich da eigentlich gelaufen? Google sagt 3,5km. Nicht schlecht… Zu meiner Erleichterung entdeckte ich auf der Karte auch, dass es einen Wanderweg parallel zum Meer gibt.

Von Göhren nach Lobbe sind es 3,5km – zum Glück gibt es einen Weg parallel zur Küste

Sofort machte ich mich auf und wanderte so zügig, wie es meine Flip-Flops erlaubten nach Göhren. Der Wanderweg entpuppte sich als ausgebaute Anwohnerstraße, die an diversen Ferienwohnungsanlagen mit eigenem Meeres-Zugang, einer Klinik, einem Sportplatz und einem Museums-Schiff vorbeiführte.

Um kurz nach zehn erreichte ich Göhren. Auf der Hauptkreuzung standen zum Glück gleich zwei Geldautomaten. Ich zog mir etwas Geld und lief die Hauptstraße entlang. In den Restaurants saßen noch genug Menschen, so dass ich mir keine Sorgen mehr machte. Beim Italiener, bei dem ich schließlich einkehrte, musste allerdings erst der Küchen-Chef gefragt werden, ob er noch kochen mochte.

Er mochte. Ich entschied mich für hausgemachte Ravioli mit Hähnchen und Champions. Was für ein Reinfall! Die Teigtaschen und das Huhn ertranken in Sahne und die Nudeln schmeckten nicht. Was für eine Schande. Ich hätte doch ins Fisch-Restaurant gehen sollen, bin ja schließlich am Meer. Aber der Hunger trieb’s rein und ich ließ nur die Soße auf dem Teller.

Im Dorf-Diskokeller gab’s eine 90’s-Party. Lust hätt ich schon gehabt, aber die Müdigkeit siegte. Morgen soll’s Karaoke geben, das schau ich mir vielleicht mal an. Ich überlegte kurz, ob ich mir beim Italiener noch eine Flasche Wein holen sollte, aber ich habe weder einen Korkenzieher noch Lust, so ein schlechtes Restaurant auch noch zu unterstützen.

So bin ich jetzt wieder auf meinem Zimmer und hab mir den Wecker auf kurz vor neun gestellt. Noch ein bisschen Lesen und dann schlaf ich bestimmt wieder schnell ein.

Rusovce und Banska Stiavnica

Der Blick vom Berg ins Tal – Landschaft so weit das Auge reicht

So, es geht weiter. Ohne Stress komm ich auch wieder regelmäßig zum Schreiben…

Letzte Woche habe ich ihn entdeckt: den FKK-Badesee von Bratislava. Na ja, nicht 100% FKK, aber das Nacktbaden ist dort ausdrücklich erwünscht, wobei die etwas scheueren Menschen dort auch in Badeklamotten anzufinden sind. Nachdem ich am Donnerstag endlich erfahren hatte, welcher der vielen Seen um Bratislava derjenige welcher ist, packte ich ein Picknick ein, und fuhr mit dem Auto los in Richtung ungarische Grenze. Dort ließ ich mein Auto am Rande des Dorfes Rusovce, etwa 10km südlich von Bratislava, und machte mich zu Fuß auf ins Naturschutzgebiet der Donau-Auen, wo ich denn auch den kleinen ehemaligen Baggersee fand. Ich wollte gleich ein paar Fotos schießen, aber leider ließ mich der Akku meines Handys im Stich. Na ja, vielleicht bin ich morgen nochmal dort, dann kann ich das nachholen.

Dort unten liegen Rusovce und der FKK-See

Ich verbrachte dort also einen sonnigen Nachmittag inmitten der etwa 20 anderen nackigen Sonnenanbeter, die aus dem normalen FKK-Publikum bestanden. Also der Großteil über 60, ein paar Schwule und Lesben und der Rest gestreut durch Geschlecht und Alter. Aber ich denke schon, dass ich einer der Jüngsten dort war, während man in Deutschland ja doch öfter Familien antrifft. Egal…

Wir fahren auf Klassenfahrt

Von Freitag bis Sonntag bin ich dann mal wieder mit dem ISN (International Student Network), die auch schon den Ski-Trip organisiert hatten, auf Tour gewesen. Diesmal ging es in die ehemalige Bergbaustadt Banska Stiavnica, bzw. in eine Hütte an einen benachbarten See namens Pocuvadlo. Wir waren knapp 20 Leute aus diesmal nicht ganz so vielen Nationen wie letztes Mal. Auch waren diesmal 9, also etwa die Hälfte Slowaken dabei. Aber das war auch nicht so schlimm…

Blick vom Zimmer in Richtung See (direkt hinter den Bäumen)

Nach 3,5 Stunden Busfahrt belegten wir erst mal die Zimmer. Die slowakischen Pärchen bekamen Doppelzimmer, der Rest wurde Klassenfahrtsmäßig in Mädchen- und Jungenzimmer aufgeteilt. Ging aber auch genau auf… Danach ging die Grillparty los, aber was war mit mir? Ich fühlte mich irgendwie nicht so gut, und machte lieber ein kleines Nickerchen vor dem Feiern. Als ich eine Stunde später am Grillplatz ankam, war alles schon im Gange. Ich gesellte mich also zu den Leuten, merkte aber schnell, dass es mir zu kalt wurde, obwohl ich direkt am Feuer saß. Egal, ich hatte ja noch ne Jacke dabei… Der ganze Abend wurde noch sehr lustig, Jernej hatte mal wieder eine Magic Box mit hausgebranntem dabei, wir sangen Lieder am Feuer, aßen Würstchen am Spieß und gegrillte Steaks mit selbstgemachten Soßen und tranken in Maßen. Die Gespräche wurden in vier Sprachen geführt: Slowakisch, Englisch, Deutsch und Italienisch. Ja wirklich! Wir hatten einen echten Italiener namens Alessandro dabei, und da drei Slowakinnen und ich auch Italienisch konnten, wechselten wir immer mal wieder dazu. Es war schon lustig, wie die Sprachen generell wechselten, und plötzlich redete ich mit dem Dominik Englisch… 😀 Als Jernej irgendwann merkte, dass ich schwächelte, fing er an, mich fürsorglich zu bemuttern, so dass ich in regelmäßigen Abständen ein Glas seines (übrigens sehr guten) Slivovickas trinken musste, um die Bakterien abzutöten…

Der Biker… (ach ne, ist nur ein Fake) links Petra, hinter mir Nolff, unten Eva

In der Nacht schlief ich sehr gut, nur als ich am nächsten Morgen geweckt wurde, kam ich nicht so richtig auf Tour. Ich hatte mein Bett total durchgeschwitzt, mein Kopf schien jeden Moment zu platzen und Schüttelfrost hatte ich auch. Aber auf die slowakischen Mädels war natürlich Verlass. Erst bekam ich das Frühstück ans Bett gebracht, dann ein paar Paracetamol dazu, mit der genauen Anweisung, wann die zu nehmen seien und die strikte Order, den Tag über im Bett zu bleiben, damit ich abends wieder Partyfähig wäre. Ja, Tante Stanka… Jernej blieb aus Solidarität (oder doch zu viel Magic Box?) auch mal mit einem dicken Kater im Bett, so dass wir beide eine Bergwanderung mit hinreißender Aussicht (s. ganz oben), Mittagessen auf dem Gipfel und Besuch im Wildgehege verpassten.

Diese liebliche Bergwanderung habe ich leider verpasst

Abends ging es mir dann wirklich wieder soweit ganz gut, so dass ich mit den Anderen erst das Eishockeyspiel Slowakei-Norwegen (3:0) sah, und mich dann auch auf ein oder zwei Bierchen im nahen Pub überreden ließ. Dort war erst einmal gar nichts los, bis irgendwann gegen 23h der lokale DJ mit seiner Clique ankam, und ordentlich Krach machte. Na ja, DJ… aber es reichte für ein so anspruchsloses Publikum wie uns, so dass wir schließlich sogar auf Tischen und Bänken tanzten. Ich spielte mit Jernej und zwei Dorfschönheiten noch ein bisschen Billard, und verabschiedete mich dann aber recht früh, so gegen eins vom Geschehen, um nicht auch den letzten Tag zu verpassen.

Auch exotische Tiere aus Litauen gab es wohl zu sehen

Sonntag ging es dann erst in eine stillgelegte Silber- und Goldmine, durch die wir von einem ehemaligen Kumpel geführt wurden, und mittags schließlich auch nach Banska Stiavnica, wo sinnigerweise sonntags die Schlösser und Museen geschlossen sind. So begnügten wir uns mit einem Spaziergang durch das wirklich schöne Städtchen und einem sehr konfusen aber wie immer äußerst leckerem Mittagessen in einem Biergarten, bis wir nachmittags dann wieder die Heimreise antraten.

hm… Bilder von Sonntag fehlen noch – also erst mal Stanka Samstag Abend

In der Nacht auf Montag schwitzte ich das Fieber dann endlich komplett aus, so dass ich jetzt endlich wieder vollkommen fit bin. Ach ja, einen kleinen Tanz in den Mai hatten wir auch. Wir trafen uns Montag Abend mit ein paar Leuten von der Fahrt erst im Hot Shot (Kneipe) und dann im 80ies (Tanzkneipe). Im letzteren hatte ich meinen ersten Absinth-Cocktail hier in der Slowakei. Ne, sorry… Cocktails können die Slowaken nicht. Der in Florenz war zwar doppelt so teuer, dafür aber mindestens dreimal so gut…

Arrivederci!

Das war’s! Bin wieder zurück…
Fazit: Vier Wochen bella Italia haben mich weder hübscher noch intelligenter gemacht. Italienisch kann ich jetzt besser, ich bin um eine Erfahrung reicher in meinem Leben und ich habe mich euch allen so nah gefühlt wie lange nicht, obwohl ich weit weg war. Das Leben ist schon verrückt, aber normale Dinge sind ja auch langweilig…
Mehr davon, bitte!

Campioni del Mondo

Campioni del Mondo – siamo Campioni del Mondo!

 

Was soll ich noch viel schreiben? Wir sind Weltmeister! Wussten wir doch vorher schon. Und wenn die Italiener dieses Jahr ihre National-Mannschaft nicht sehr geliebt haben, dann tun sie es nach dieser WM eben doppelt so stark wie vorher…

 

Jetzt habe ich auch ein paar Fan-Gesänge lernen können. Mein Liebster war: „La madre di Zidane è’na maiala – la madre di Zidane è’na maiala – la madre di Zidane, la madre di Zidane, la madre di Zidane è’na maiala.“ (Die Mutter von Zidane ist eine Sau) Nur die Italienische Hymne habe ich noch nicht drauf, aber das kann man ja auch noch ändern.

 

Wie ihr euch vorstellen könnt, war hier die Hölle los. Hunderttausende Menschen, die laut singend und jubelnd durch die City von Florenz marschierten, zwischendrin ein paar Vespen und Apen (die kleinen Dreiräder aus der Pizzawerbung) mit so vielen Menschen darauf, wie sie tragen konnten. Überall Italienische oder Azzurri-Fahnen, Menschen mit Trommeln, Trompeten, Kochtöpfen, Rasseln… unglaublich. Bin ich froh, dass ich genau jetzt in Italien bin! Ich habe die ganze Nacht gefeiert, getanzt, getrunken und mich an den Emotionen um mich herum berauscht, bis ich heute Mittag um drei wieder in meinem Bett aufgewacht bin…

 

Es tut mir so leid, dass wir das nicht mit der Deutschen Elf in Deutschland erleben konnten. Was wäre das für ein Ausnahmezustand gewesen. Was wäre bloß in Köln los gewesen, wo das Feiern seinen Ursprung hat. Ich glaube, ich wäre für das Finale schon früher nach Hause geflogen, nur um dabei sein zu können!

Zwei Tage in Florenz

Ich bin Freitag in Arezzo angekommen. Gestern bin ich, nach einem fantastischen Mittagessen bei Nonna, mit der Regionalbahn nach Florenz zu meiner Tante Mena gefahren. Dort ist zurzeit mein Bruder und macht Sprachurlaub bei einem heißen Italiener namens Francesco. Mhh… war der lecker, aber leider 15 Jahre zu alt für mich…

Wir haben das „kleine Finale“ auf einer riesigen PSP gesehen, die an einem alten Stadttor direkt neben dem Arno aufgebaut wurde. Aber vorher mussten wir uns mit einem Stück Pizza stärken und natürlich die Stadt angucken. Vom Piazzale Michelangelo konnte man fast bis nach Bonn gucken, aber die Sonne und Andrés Schönheit haben mich zu sehr geblendet.

3:1, cooles Ergebnis. Obwohl ich 3:0 getippt hatte. Der Japaner hatte nur ein 2:0 für Deutschland vorausgesagt. Und Schweini sah ohne Trikot noch viel besser aus als sonst. Und der doofe Schiri war so neidisch, dass er ihm dafür direkt mal ne gelbe Karte gegeben hat. So ein Doof!

Nachher sind wir feiern gegangen. Es gab ein Straßenfest von Francescos Freundinnen und Freunden mit Live-Band, Longdrinks mit guter Mischung und einem besoffenen DJ, der trotz Alki noch ganz gut tanzen konnte. Francesco wurde erstmal von zwei Spanierinnen geduscht, wo er dachte, dass noch was geht. Aber sie haben ihn nur verarscht… Sehr lustig! Die Polizei hat mal wieder den Spielverderber gemacht und die Veranstaltung gegen halb zwei aufgelöst. Wie hummelig!

Gleich nehm ich den Zug, um in Arezzo mit Babbo Toni und den Rackern das große Finale zu schauen. Ist ja klar, wer Weltmeister wird: Allez les bleus! (Nur Spaß!: Forza Azzurri!)

Arrivederci, Miriam (Schwester)

Der Italiener in mir

Gestern war ein ruhiger Tag. Der bewölkte Himmel hatte mich davon abgehalten, ins Schwimmbad zu fahren. Ich würde gerne ein bisschen mehr Kultur machen, aber die unendlich langen Schlangen vor den Museen und Palästen halten mich davon ab. Teilweise muss man bis zu vier Stunden (Uffizien) warten, bis man hinein kommt und selbst in jeder kleinsten Kirche noch muss man Eintritt zahlen. Und da spielt es auch keine Rolle, ob man morgens schon um acht da ist, oder erst nachmittags um zwei geht. Die Florentiner sagen, dass das wirklich das ganze Jahr über so ist, und man Geduld haben muss, wenn man sich etwas angucken will. Na, ich habe immerhin schon die Boboli-Gärten, ein paar Kirchen und die Villa Stibbert gesehen. Und die anderen Gebäude sind von außen ja auch schon ziemlich beeindruckend.

Gestern bin ich jedenfalls zu Hause geblieben, habe ein bisschen am Computer geschrieben und mein gemütliches Bett ausgiebig mit dem „Rad der Zeit“ und meinem Rollenspiel genossen. Abends waren wir dann wie angekündigt Menas Geburtstag feiern. Wir waren mit ein paar ihrer Freunde außerhalb von Florenz in einem Land-Gasthaus zur Cena. Eigentlich hatten wir draußen einen Tisch mit Florenz-Blick reserviert, aber die Italiener hatten Angst, dass es regnen könnte. Es waren ja auch ein paar Wolken am Himmel. Und Jacken hatten sie angezogen, denn außerhalb der Stadt ist es ja viel kühler, vor allem ein bisschen auf den Hügeln. Wir hatten ja auch nur noch 22 oder 23 Grad, das war schon sehr unangenehm… Ne ne, die Italiener, was soll ich dazu sagen?

Ich merke auf jeden Fall, dass ich immer Italienischer werde! Und woran? Am Essen natürlich. Ich trinke viel eher Wein als Bier, ich esse Brot während der Mahlzeit dazu, und mein Körper verlangt seit neuestem nach einem Teller Nudeln immer nach einem zweiten Gang… Sehr schockierend, das Ganze. Ich bin doch erst drei Wochen hier. Aber sein Blut kann man nicht verleugnen.

Nach der ausgiebigen Cena fuhren mich Mena und Lorenzo noch in die Stadt zum Fest der Associazione von Francesco. Das fand dank des regenfreien Abends diesmal komplett im Freien statt, und so konnten die Bands auch alle auftreten. Sie machten sehr stimmungsvolle Tanzmusik mit spanischen und arabischen Klängen, aber italienischen Texten. Unglaublich aber war: Die Italiener tanzten sogar. Das ist wirklich eher ungewöhnlich hier!

Danach ab ins Bett und heute wohl noch mal ins Schwimmbad. Die Wolken sind weg und wir haben wieder 35 Grad mit Sonnenschein. Sehr schön!

Und heute Abend heißt es wieder: „Auf geht’s Deutschland schieß ein Tor – schieß ein Tor – schieß ein To-o-or…“

Prussiana

Gestern hat mich Francesco schon um halb zwei abgeholt, und wir sind in den Poggetto schwimmen gefahren, wo ich am Freitag schon war. Wir haben uns dort mit Fabio getroffen, bei dem wir schon das Spiel Italien gegen die USA vorletzte Woche Samstag geguckt hatten. Die beiden brachten mir eine neue Vokabel bei: prussiano (preußisch) bzw. piscina prussiana (preußisches Schwimmbad); denn man durfte echt nichts in diesem Schwimmbad machen. Da gerade Vereinssport angesagt war, durfte man nur mit Badekappe ins Becken, aber Francesco und ich hatten natürlich keine. Außerdem durfte man von keiner Seite vom Beckenrand springen. Es gab keine Liegewiese, nur harten Stein, wo man sich sonnen konnte, aber die Schuhe musste man in der Umkleide lassen.

Wir holten uns an der Bar ein Eis und was zu trinken, aber das durften wir auch nicht am Handtuch, sondern nur an der Bar. Na ja, Fabio hat mir dann einmal seine fesche Bademütze ausgeliehen, und ich bin ein paar Bahnen geschwommen, aber ich konnte es mir nicht verkneifen, einmal einen geschmeidigen Kopfsprung zu machen. Hat aber auch niemand was gesagt. Irgendwann fing ein Wassergymnastik-Kurs an und wir wurden gebeten, die Anlage zu verlassen. Da durfte dann niemand anderes mehr da sein… Ach ja, sie hatten uns zwischendurch auf die Hausordnung aufmerksam gemacht, die an der Kasse aushängt. Die haben wir uns dann danach mal angeschaut. Hehe, wir haben bestimmt gegen die Hälfte der Regeln verstoßen! Z.B. habe ich endlich mal wieder Fotos gemacht, Francesco hat am Handtuch geraucht, ich habe mich auf dem Handtuch umgezogen statt in der Umkleide, usw. Wirklich zu lustig.

Danach kam Francesco noch mit zu mir, und wir setzen uns mit einem Bierchen bei uns auf die Terrasse und er erzählte ein bisschen von Giuglia. Der Arme! Sie hat ihm gesagt, dass sie ihn nie geliebt hat, sondern sich nur körperlich zu ihm hingezogen fühlte, aber das ist ja eigentlich auch ein Kompliment. Jetzt ist also definitiv Schluss. Aber Francesco hatte schon gestern Abend ein neues Date, also muss ich mir keine Sorgen um ihn machen.

Mena und Lorenzo waren gestern zur Cena bei Freunden, und so ging ich vorher mit den beiden noch Einkaufen, damit ich mir noch was Leckeres kochen konnte. Es gab ein schönes Stück Fleisch in der Pfanne gebraten, mit Pommes und Spinat, also nichts Aufregendes. Aber danach gab’s Open-Air-Kino im Poggetto. Ich schaute mir da – leider allein (obwohl, vielleicht besser) – „Memorie di una Geisha“ an. Ein sehr beeindruckender Film. Und ich bin sehr stolz auf mich. Ich habe wirklich fast alles verstanden. Selbst den Passagen, wo die Geisha mit der Sprache gespielt hat, um ihre Konkurrentin auszuspielen, konnte ich ohne große Probleme folgen. Der Film war sehr lang, und so war ich erst um eins aus dem Kino, und Francesco schrieb auch, dass er schon im Bett wär (ein Sprachspiel? Alleine oder mit dem Date?), und so ging ich auch nach Hause.

Zwischendurch

Menno! Jetzt hatte ich euch so ein schönes Lob ausgeschrieben, und als ich danach meinen neuen Eintrag gepostet habe, war der Eintrag wieder gelöscht, und jetzt muss ich ihn neu schreiben. Blödes Internet! Jetzt ist die ganze Spontanität weg und mein Brüller am Ende kommt auch nur noch halb so gut…

Also: Vielen lieben Dank für euer reges Interesse und euer tolles Feedback. Ich hätte echt nicht erwartet, dass ihr in dieser Zeit so nah bei mir seid, und ihr meine Geschichten auch so interessiert verfolgt. Aber dafür gebe ich auch alles, um immer schön aktuell zu bleiben, und euch auch wirklich jedes Abenteuer, das ich hier erlebe zu erzählen…

Wer selber Interesse daran hat, zwischendurch ein bisschen Italienisch zu lernen, der sollte mal auf www.kiza.de klicken. Eines von den Sprachschul-Mädels, mit denen ich das Deutschland-Spiel gesehen habe, betreibt dort mit ihrem italienischen Freund einen Pod-Cast – so eine Art Internet-Radio – bei denen sie wohl sehr amüsante Italienisch-Stunden geben. (Natürlich kostenlos) Ich selber habe es mir noch nicht angehört, weil ich nur über eine unglaublich langsame Modem-Verbindung verfüge, aber es ist bestimmt ganz interessant.

Und eben gab’s von mir einen Doppelpack, so wie heute von:

Luuuukaaaas…

PPPPOOOODDDDOOOOLLLLSSSSKKKKIIII !!!!

(Ich hab euch gesagt, der kommt jetzt nur noch halb so gut wie vorher)

San Giovanni

Ich sterbe bald! Es ist wirklich so heiß hier, dass man es kaum noch ertragen kann. Selbst Mena und Lorenzo, die eigentlich an dieses Wetter gewöhnt sein müssten, sagen, dass ihnen das Wetter zu schaffen macht. Heute Nachmittag haben sie sich nur in die abgedunkelte Wohnung gelegt und haben Fernsehen geguckt und geschlafen. Ich blöder deutscher Tourist bin natürlich in die brütende Hitze nach draußen gegangen und habe Deutschland angefeuert! Aber erstmal kommt Freitag!

Gestern bin ich im Schwimmbad gewesen. Hier direkt um die Ecke gibt es ein – wie soll ich sagen – Freizeitgelände. Dort gibt es eine Sporthalle, in der man Fußball und Tennis spielen kann, ein Bocciodromo (Boccia- Bahnen), eine Muckibude, einen kleinen Park, und eben auch ein kleines Schwimmbad, in dem im Sommer abends auch ein Open-Air-Kino stattfindet (Das werde ich wohl nächste Woche mal austesten). Das Gelände ist vielleicht so groß wie ein Häuserblock und auch mitten im Viertel, aber trotzdem sehr einladend und gemütlich. Das Schwimmbad hat nur ein Becken, also bin ich nicht viel geschwommen, aber ich hab mir ein schönes schattiges Plätzchen gesucht, wo ich Musik gehört und gelesen und geschrieben habe. Da war ich dann von fünf bis halb acht, nachdem ich mit Mena und Lorenzo noch eingekauft hatte. Zum Abendessen gab es gebackenen Lachs mit selbst gemachten Pommes Frites und gebratenen Peperoni. Hm! sehr lecker. Meine Tante kann wirklich gut kochen.

Abends hab ich dann noch das Frankreich-Spiel geguckt und bin mit Francesco und ein paar anderen Leuten auf den Piazzale Michelangelo hinauf gelaufen, wo wir etwas getrunken und lange gequatscht haben. Erst nachts kühlt es etwas ab – ich habe während dem Spiel wirklich noch geschwitzt, obwohl ich nur ein dünnes kurzes Hemd und Sandalen anhatte – so dass man wieder etwas wacher und aktiver wird. Deshalb sind auch die kleinen Kinder noch sehr lange wach und spielen draußen. Um zwei haben dann alle Kioske zugemacht und wir sind in die Stadt weitergelaufen, wo aber auch schon alles zu war. Also wieder McD, weil ich Hunger und vor allem Durst hatte. Und so gab es nur zwei Hamburger und nen großen Eistee. Lieber wären mir natürlich ein Panino und ein Wodka-Lemon gewesen, aber man kann eben nicht immer alles haben. Wir hätten natürlich noch in die Disko gehen können, aber die Leute sind wie gesagt schon etwas älter und wollten dann doch mal ins Bett. Francesco hat mir aber versprochen mal mit mir in eine der Diskos in den Cascine zu gehen. Vielleicht nächstes Wochenende…

Heute gab‘s auch keine Disko, deswegen bin ich auch noch schnell am Compi. Heute ist nämlich San Giovanni, das Fest des heiligen Johannes (Täufer oder Evangelist? Ich weiß es nicht), dem Stadtpatronen von Florenz. Der größte Feiertag im Jahr für die Florentiner. Dementsprechend voll war die Stadt. Fast eine halbe Stunde kam ich zu spät zur Leinwand (nachdem ich fast bis um zwei geschlafen hatte) und verpasste somit die beiden wunderschönen Tore von uns Prinz Poldi. Der spielt wirklich von Spiel zu Spiel besser. Wer weiß, vielleicht wird der noch Torschützenkönig und kriegt den goldenen Stollenschuh. Es war mal wieder so heiß, dass ich im nu die anderthalb Liter Wasser und den halben Liter Bier intus hatte, obwohl ich einen schönen Platz im Schatten gefunden hatte. Die Stimmung war auch gut – natürlich bei Weitem weniger als beim Italien-Spiel am Donnerstag – und die wenigen schwedischen Touristen nahmen‘s auch gelassen, während wir Deutschen ausgiebig feierten. Ich hatte übrigens wieder die Gruppe aus der Sprachschule getroffen und der Ösi saß auch wieder in der Nähe, also musste ich nicht alleine jubeln.

Danach gönnten wir uns ein Stück Pizza und ein Sieges-Bier und setzten uns ein bisschen in den Schatten der alten Stadtmauer dort in der Nähe. Die Pizza hatten wir von demselben Forno (Ofen, so nennt sich dieser Pizza- und Brotbäcker), wie nach dem Italien-Spiel. Sie ist wirklich sehr gut und kostet für Florentiner Verhältnisse richtig wenig. Hab diesmal auch ein Foto gemacht. A propos Foto: Ich vergesse andauernd, Fotos zu machen, das tut mir wirklich leid. Ich habe den Apparat fast immer dabei, aber er bleibt meistens in der Tasche. Menno! Aber um auf das Sieges-Bier zurückzukommen. Wir saßen also im Schatten und redeten ein bisschen über die italienische Sprache, da schaute ich auf die Uhr, und musste mit Entsetzten feststellen, dass es schon halb acht war! Ah! Wir waren doch schon um halb neun zur Cena verabredet. Ich hatte ganz vergessen, dass das Spiel ja erst um fünf angefangen hatte – wie sollte es mir auch auffallen, es war heiß wie mittags um zwölf! – und so verabschiedete ich mich schnell und wetzte zur Haltestelle, währenddessen ich meine Tante anrief. Sie nahm es wie immer sehr gelassen, aber ich schaffte es trotzdem irgendwie, schon um viertel nach acht zu Hause zu sein – und ein Mädchen aus Augsburg im Bus kennen zu lernen, die mit ihrem italienischen Barkeeper-Freund seit drei Jahren in Florenz wohnt und hier Restauration studiert. Die Dusche konnte ich mir schenken, dafür war leider keine Zeit mehr, aber für eine Katzenwäsche und einen Klamottenwechsel reichte es noch (Das schöne Deutschland-Trikot war total durchgeschwitzt, obwohl ich es nur auf dem Hin- und Rückweg anhatte; während dem Spiel ging es nur oben ohne).

Zur Cena waren wir bei der Schwester (Cristina) eines guten Freundes (Franco) von Lorenzo eingeladen. Sie wohnt am Rande des Zentrums am englischen Friedhof (zwischen Punkt 3 und 9 auf der Karte) auch in einer Dachwohnung mit riesiger Dachterrasse, auf der auch das üppige Festessen stattfand. Jeder Gast brachte etwas mit (die Mena hatte einen Salat gemacht) und so gab es wie immer reichlich zu essen und auch wie immer viel Obst, Caffè und Limoncello (diesmal die cremige Variante) hinterher. Wir waren ca. 15 Leute, hauptsächlich deren Familie – endlich war auch mal meine Generation vertreten, unter anderem ein Informations-Technik(IT)-Ingenieur) – und wir hatten einen wirklich lustigen Abend hoch über der Stadt, wo wir von Politik bis Liebe alle Gesprächsthemen auf dem Tisch hatten. Höhepunkt des Ganzen war aber das gigantische Feuerwerk zu Ehren San Giovannis, das zwischen zehn und halb elf vom Piazzale Michelangelo abgefeuert wurde. Von unserem Standpunkt aus hatten wir ein tolles Panorama über die illuminierte Altstadt und die riesigen Feuerblumen über ihren Dächern. Ich würde behaupten, dass es noch etwas größer als Rhein in Flammen war, aber zumindest vergleichbar, damit ihr eine Dimension habt. Durch die topographischen Gegebenheiten (Abfeuern von einem Berg) erschien es natürlich noch spektakulärer!

Gegen eins löste sich die Gesellschaft dann allmählich auf und wir fuhren nach Hause. Ich überlegte noch kurz, in die Stadt zu gehen, aber erstens war ich gestern schon sehr lange weg (und wer weiß, vielleicht kann sich Francesco morgen ja von seiner (Ex?-) Freundin Giulia lösen, mit der er heute das romantische Feuerwerk (drinnen oder draußen?) zusammen erlebt hat, und wir fahren wieder ans Meer?), und zweitens wäre ich alleine gewesen, und ich hatte keine Lust, schon wieder nur Amerikaner kennen zu lernen. An die Florentiner kommt man als Außenstehender nicht so einfach ran, sie sind ziemlich distanziert, auch wenn sie eigentlich sehr freundlich sind. Nur über Bekannte (so wie ich mit Francesco) kann man sie kennen lernen. Meine Tante hat mir erzählt, dass sie ganz viele Aktivitäten (Fitness-Studio, Tanzschule, Malkurs…) besucht hat, als sie neu in Florenz war, nur um andere Menschen kennen zu lernen. In Rom wäre das viel einfacher. Da müsste man nur in eine Bar gehen, da lernt man schon ne Hand voll echter Römer kennen. Hier sind es eben nur Amerikaner, die man kennen lernt. Und noch etwas habe ich beobachtet. Es gibt hier keine Singles über zwanzig. Vielleicht später wieder. Aber in meinem Alter geht es einfach nicht, dass man keine feste Beziehung hat. Da ist man lieber mit irgendwem zusammen, als allein zu sein. Für die Italiener war es auch total unverständlich, dass ich seit sieben Jahren alleine wohne, egal ob ich eine Freundin hatte oder nicht. Entweder bei Mama, oder bei einer Frau, aber alleine geht nicht. Wer kocht denn dann bitte schön für mich und kümmert sich um mich? Also, geht nicht!

Francesco, bitte melden, ich will ans Meer! Die Stadt ist viel zu heiß, und ins Schwimmbad geh ich besser unter der Woche, wenn es nicht so voll ist.

Limoncello

Ich habe gestern vor lauter Lampredotto doch tatsächlich den Limoncello vergessen! Also, bevor ich am Mittwoch mit Francesco und seinen Leuten nach Fucecchio gefahren bin, war die Bruna hier, und wir haben zusammen Limoncello gemacht. Zumindest den ersten Schritt. Da haben wir etwa eine Stunde lang da gesessen, und haben 16 Zitronen geschält. Aber man darf nur die wirklich gelben Stücke nehmen, darin liegen nämlich die essenze, also die ätherischen Öle, woraus auch das Aufgussmittel gemacht wird. Das Rezept von der Mena (was ich noch bekomme) sieht 8 Zitronen pro Liter Alkohol vor. Dementsprechend verteilten wir die Zitronenschalen gleichmäßig auf 2 Liter 95%igen Alkohol. Die stellten wir dann in den dunklen Vorratsschrank und da zieht der Alkohol dann 20 Tage lang die essenze aus den Schalen. Danach, also gerade noch rechtzeitig bevor ich wieder fahren muss, kommt noch Zucker – wahrscheinlich ne ganze Menge – und je 1,5 Liter Wasser zum verdünnen hinzu, und fertig ist das köstliche Getränk. Sehr alkoholisch und sehr lecker!

Nach einer erneut durchzechten Nacht habe ich gestern dementsprechend nicht viel hinbekommen. Ich habe mich nach dem allvormittäglichen Frühstück erstmal ausführlich um die Beantwortung eurer doch zahlreichen Emails gekümmert. Es ist schon erstaunlich, dass ich jetzt, wo ich in einem anderen Land bin, einen viel intensiveren Kontakt zu vielen von Euch habe, als wenn ich zu Hause bin. Natürlich mache ich hier viele Dinge nicht, die ich zu Hause gerne tue: Musik, exzessives Computer-Spielen, Arbeiten natürlich, usw… aber ich verspüre schon das Bedürfnis, euch an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Vielleicht ändert sich das, wenn ich wirklich woanders anfange zu leben, und einen Alltag zu haben – aus den USA habe ich in 10 Monaten glaube ich auch nur 2 Briefe nach Deutschland geschrieben und auch nur ein paar Mal angerufen – wer weiß das schon? Che sarà, sarà!

Danach musste ich mich sputen (welch schönes Wort!) um pünktlich zum Anpfiff an der Großleinwand zu sein. Ah, endlich mal ein bisschen italienisches Fußballfieber! Ich erwischte nur noch einen Stehplatz in der prallen Sonne, aber der alimentari mit den gekühlten Getränken war ja zum Glück nicht weit. Viele Florentiner sind direkt von der Arbeit dahin gekommen, und so herrschte echt eine sehr gute Stimmung. (Ich habe endlich mal ein paar Fotos gemacht) Lustigerweise lernte ich in der Halbzeit im alimentari eine Frau aus Halle kennen (sie telefonierte mit einer Freundin auf Deutsch, sagte etwas Lustiges und ich musste lachen), die hier für zwei Wochen und teuer Geld eine Sprachschule besucht. Ich hab mich dann in der zweiten Halbzeit zu den Deutschen aus der Sprachschule auf die Wiese gesetzt. Hinter uns saßen noch ein paar Österreicher – es ist so lustig, einen lispelnden Ösi Italienisch sprechen zu hören („ma lui é sssemo“ – eigentlich scemo) – also doch nicht nur Florentiner da. Nach dem wirklich guten Spiel gab es dann auch mal einen Auto- und Roller- Korso zu sehen. Die Begeisterung hatte sich vorher wirklich ziemlich zurückgehalten. Vielleicht war es erstmal wichtig, dass die Azzurri ins Achtelfinale kommen, bevor die Italiener anfangen mit zu fiebern!

Abends wollte mich Francesco eigentlich noch auf irgendein Konzert mitnehmen, aber ich war echt zu müde, und ich wollte ja auch noch ein bisschen ins Internet. Die Hitze macht mich echt fertig – ich wollte das Brasilien-Spiel eigentlich auch draußen gucken, aber da war ich wirklich zu kaputt für. Eben habe ich in den Nachrichten gesehen, dass die Temperaturen schon wieder um 5 Grad nach oben klettern werden. In Süditalien haben sie schon über 40 Grad im Schatten, bei uns immerhin 33! Auch in der Wohnung haben wir konstant zwischen 25 und 28 Grad und ich kann nachts nur mit eingeschaltetem Ventilator nackt und ohne Decke schlafen. Vorausgesetzt die Mücken lassen mich schlafen. Aber mittlerweile habe ich mich an die alltäglichen Stiche gewöhnt. Nicht nur hier im Zimmer, sondern überall wo nachts noch Licht ist werde ich gestochen. Die Mücken hier kann ich wenigstens töten!

Gleich fahr ich ins Schwimmbad und heute Abend fliegt Frankreich aus der WM raus!