Schlagwort-Archive: FKK

FKK in Göhren

Gestern hatte meine Schwester Geburtstag. Ich hab’s nicht vergessen und artig eine SMS geschrieben. Am Samstag sehen wir uns ja sowieso bei ihr, da kann ich ihr dann noch richtig gratulieren.

Nach dem Frühstück bin ich wieder Laufen gewesen. Diesmal habe ich den Ostzipfel der Landzunge in Angriff genommen. Vom Hotel aus ging es erst kurz auf Meeres-Niveau runter und dann steil rauf auf die Klippen. Hinter dem Ort ist dann nur noch Wald, durch den ein Rundwanderweg führt. Einmal zum Zipfel und zurück sind etwa 3 km, aber mit ordentlich Höhenmetern. Andauernd ging es hoch und runter. Zurück am Hotel entschloss ich mich dazu, noch einmal nach Lobbe und zurück zu laufen, um die 10 km voll zu machen. Die zusätzlichen 7 km vergingen wie im Flug, da der Weg die ganze Strecke über etwa auf Meerespegel verläuft.

Unsere Rezeptionistin war beeindruckt von meiner Disziplin. Wenn ich mich doch auch im Alltag motivieren könnte!

Nach der Dusche packte ich meine Sachen. Heute strahlte die Sonne herrlich herunter und ich hatte bei meinem Abendspaziergang gestern gesehen, dass es im Norden einen FKK-Strand gibt. Ich lief erst einmal am FKK-Bereich vorbei, obwohl er ziemlich genau ausgeschildert war. Ungewohnterweise sind die Bereiche hier aber nicht eindeutig voneinander abgegrenzt, so dass man schon genau schauen muss, um die nackten Leute zwischen den angezogenen zu entdecken. Ich legte mich einfach dazu. So unkompliziert hatte ich es vorher noch nirgendwo erlebt. Vielleicht können sich andere Orte daran ein Beispiel nehmen.

Strand in Göhren: hier badet jeder so, wie er möchte

Der Tag am Meer verging rasant. Erst gegen Abend zog sich der Himmel zu, so dass es zu frisch zum Sonnenbaden wurde. Ich hatte allerdings auch schon einen leichten Sonnenbrand. Also ließ ich den Strand Strand sein und kehrte zurück ins Hotel. Abermals stellte ich nach der Dusche den restlichen Wein kalt und machte mich ausgehfertig. Ich nahm mir vor die Dorf-Disko auszuprobieren, in der es eine Oldie-Nacht geben sollte.

Vorher aber zuerst den Magen füllen. Neben dem Hotel gibt es eine Gaststätte, die gemütlich und nicht übertrieben teuer wirkte. Ich wär auch schon gestern hier gelandet, wenn ich nicht das Restaurant auf der Höhe ausprobiert hätte. Ich kam leider ein wenig zu spät. Scheinbar darf der Ort (oder vielleicht sogar die ganze Insel) nur freitags mit Lkw beliefert werden, was ich allerdings erst morgen erfahren werde 😉 Um halb neun an einem Donnerstag-Abend gab es demzufolge kaum noch die auf der Karte angebotenen Gerichte. Mit viel Spaß und diversen Rückfragen in der Küche stellten die Bedienung und ich gemeinsam einen Grillteller für mich zusammen. Der war dann auch verdammt lecker, vor allem die mit Käse überbackene Grill-Tomate, die als Hauptbeilage in der Mitte des Tellers thronte.

Als ich gerade die letzten Bissen meiner Schlachtplatte verschlang, öffnete sich der Himmel. Das Grollen hatten wir schon den ganzen Abend gehört, aber jetzt entlud sich das Gewitter auch über uns. Und wie! Massen an Wasser prasselten auf das Dach der Gaststätte und flossen in reißenden Bächen die Straßen entlang. Zum Glück musste ich nach dem Essen nur nach nebenan ins Hotel. Ich wartete, bis es etwas nachließ, wurde aber trotzdem klatschnass.

Wieder trocken ließ ich den Abend abermals mit dem leckeren Wein ausklingen und schaute mir dabei einen Hollywood-Streifen im Fernsehen an. Unterbrochen immer wieder von einschlagenden Blitzen in der Umgebung. Sehr gemütlich!

Ach ja, mit der Dorf-Disko hatte sich das dann erledigt.

Rusovce und Banska Stiavnica

Der Blick vom Berg ins Tal – Landschaft so weit das Auge reicht

So, es geht weiter. Ohne Stress komm ich auch wieder regelmäßig zum Schreiben…

Letzte Woche habe ich ihn entdeckt: den FKK-Badesee von Bratislava. Na ja, nicht 100% FKK, aber das Nacktbaden ist dort ausdrücklich erwünscht, wobei die etwas scheueren Menschen dort auch in Badeklamotten anzufinden sind. Nachdem ich am Donnerstag endlich erfahren hatte, welcher der vielen Seen um Bratislava derjenige welcher ist, packte ich ein Picknick ein, und fuhr mit dem Auto los in Richtung ungarische Grenze. Dort ließ ich mein Auto am Rande des Dorfes Rusovce, etwa 10km südlich von Bratislava, und machte mich zu Fuß auf ins Naturschutzgebiet der Donau-Auen, wo ich denn auch den kleinen ehemaligen Baggersee fand. Ich wollte gleich ein paar Fotos schießen, aber leider ließ mich der Akku meines Handys im Stich. Na ja, vielleicht bin ich morgen nochmal dort, dann kann ich das nachholen.

Dort unten liegen Rusovce und der FKK-See

Ich verbrachte dort also einen sonnigen Nachmittag inmitten der etwa 20 anderen nackigen Sonnenanbeter, die aus dem normalen FKK-Publikum bestanden. Also der Großteil über 60, ein paar Schwule und Lesben und der Rest gestreut durch Geschlecht und Alter. Aber ich denke schon, dass ich einer der Jüngsten dort war, während man in Deutschland ja doch öfter Familien antrifft. Egal…

Wir fahren auf Klassenfahrt

Von Freitag bis Sonntag bin ich dann mal wieder mit dem ISN (International Student Network), die auch schon den Ski-Trip organisiert hatten, auf Tour gewesen. Diesmal ging es in die ehemalige Bergbaustadt Banska Stiavnica, bzw. in eine Hütte an einen benachbarten See namens Pocuvadlo. Wir waren knapp 20 Leute aus diesmal nicht ganz so vielen Nationen wie letztes Mal. Auch waren diesmal 9, also etwa die Hälfte Slowaken dabei. Aber das war auch nicht so schlimm…

Blick vom Zimmer in Richtung See (direkt hinter den Bäumen)

Nach 3,5 Stunden Busfahrt belegten wir erst mal die Zimmer. Die slowakischen Pärchen bekamen Doppelzimmer, der Rest wurde Klassenfahrtsmäßig in Mädchen- und Jungenzimmer aufgeteilt. Ging aber auch genau auf… Danach ging die Grillparty los, aber was war mit mir? Ich fühlte mich irgendwie nicht so gut, und machte lieber ein kleines Nickerchen vor dem Feiern. Als ich eine Stunde später am Grillplatz ankam, war alles schon im Gange. Ich gesellte mich also zu den Leuten, merkte aber schnell, dass es mir zu kalt wurde, obwohl ich direkt am Feuer saß. Egal, ich hatte ja noch ne Jacke dabei… Der ganze Abend wurde noch sehr lustig, Jernej hatte mal wieder eine Magic Box mit hausgebranntem dabei, wir sangen Lieder am Feuer, aßen Würstchen am Spieß und gegrillte Steaks mit selbstgemachten Soßen und tranken in Maßen. Die Gespräche wurden in vier Sprachen geführt: Slowakisch, Englisch, Deutsch und Italienisch. Ja wirklich! Wir hatten einen echten Italiener namens Alessandro dabei, und da drei Slowakinnen und ich auch Italienisch konnten, wechselten wir immer mal wieder dazu. Es war schon lustig, wie die Sprachen generell wechselten, und plötzlich redete ich mit dem Dominik Englisch… 😀 Als Jernej irgendwann merkte, dass ich schwächelte, fing er an, mich fürsorglich zu bemuttern, so dass ich in regelmäßigen Abständen ein Glas seines (übrigens sehr guten) Slivovickas trinken musste, um die Bakterien abzutöten…

Der Biker… (ach ne, ist nur ein Fake) links Petra, hinter mir Nolff, unten Eva

In der Nacht schlief ich sehr gut, nur als ich am nächsten Morgen geweckt wurde, kam ich nicht so richtig auf Tour. Ich hatte mein Bett total durchgeschwitzt, mein Kopf schien jeden Moment zu platzen und Schüttelfrost hatte ich auch. Aber auf die slowakischen Mädels war natürlich Verlass. Erst bekam ich das Frühstück ans Bett gebracht, dann ein paar Paracetamol dazu, mit der genauen Anweisung, wann die zu nehmen seien und die strikte Order, den Tag über im Bett zu bleiben, damit ich abends wieder Partyfähig wäre. Ja, Tante Stanka… Jernej blieb aus Solidarität (oder doch zu viel Magic Box?) auch mal mit einem dicken Kater im Bett, so dass wir beide eine Bergwanderung mit hinreißender Aussicht (s. ganz oben), Mittagessen auf dem Gipfel und Besuch im Wildgehege verpassten.

Diese liebliche Bergwanderung habe ich leider verpasst

Abends ging es mir dann wirklich wieder soweit ganz gut, so dass ich mit den Anderen erst das Eishockeyspiel Slowakei-Norwegen (3:0) sah, und mich dann auch auf ein oder zwei Bierchen im nahen Pub überreden ließ. Dort war erst einmal gar nichts los, bis irgendwann gegen 23h der lokale DJ mit seiner Clique ankam, und ordentlich Krach machte. Na ja, DJ… aber es reichte für ein so anspruchsloses Publikum wie uns, so dass wir schließlich sogar auf Tischen und Bänken tanzten. Ich spielte mit Jernej und zwei Dorfschönheiten noch ein bisschen Billard, und verabschiedete mich dann aber recht früh, so gegen eins vom Geschehen, um nicht auch den letzten Tag zu verpassen.

Auch exotische Tiere aus Litauen gab es wohl zu sehen

Sonntag ging es dann erst in eine stillgelegte Silber- und Goldmine, durch die wir von einem ehemaligen Kumpel geführt wurden, und mittags schließlich auch nach Banska Stiavnica, wo sinnigerweise sonntags die Schlösser und Museen geschlossen sind. So begnügten wir uns mit einem Spaziergang durch das wirklich schöne Städtchen und einem sehr konfusen aber wie immer äußerst leckerem Mittagessen in einem Biergarten, bis wir nachmittags dann wieder die Heimreise antraten.

hm… Bilder von Sonntag fehlen noch – also erst mal Stanka Samstag Abend

In der Nacht auf Montag schwitzte ich das Fieber dann endlich komplett aus, so dass ich jetzt endlich wieder vollkommen fit bin. Ach ja, einen kleinen Tanz in den Mai hatten wir auch. Wir trafen uns Montag Abend mit ein paar Leuten von der Fahrt erst im Hot Shot (Kneipe) und dann im 80ies (Tanzkneipe). Im letzteren hatte ich meinen ersten Absinth-Cocktail hier in der Slowakei. Ne, sorry… Cocktails können die Slowaken nicht. Der in Florenz war zwar doppelt so teuer, dafür aber mindestens dreimal so gut…