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Zwei Tage in Florenz

Ich bin Freitag in Arezzo angekommen. Gestern bin ich, nach einem fantastischen Mittagessen bei Nonna, mit der Regionalbahn nach Florenz zu meiner Tante Mena gefahren. Dort ist zurzeit mein Bruder und macht Sprachurlaub bei einem heißen Italiener namens Francesco. Mhh… war der lecker, aber leider 15 Jahre zu alt für mich…

Wir haben das „kleine Finale“ auf einer riesigen PSP gesehen, die an einem alten Stadttor direkt neben dem Arno aufgebaut wurde. Aber vorher mussten wir uns mit einem Stück Pizza stärken und natürlich die Stadt angucken. Vom Piazzale Michelangelo konnte man fast bis nach Bonn gucken, aber die Sonne und Andrés Schönheit haben mich zu sehr geblendet.

3:1, cooles Ergebnis. Obwohl ich 3:0 getippt hatte. Der Japaner hatte nur ein 2:0 für Deutschland vorausgesagt. Und Schweini sah ohne Trikot noch viel besser aus als sonst. Und der doofe Schiri war so neidisch, dass er ihm dafür direkt mal ne gelbe Karte gegeben hat. So ein Doof!

Nachher sind wir feiern gegangen. Es gab ein Straßenfest von Francescos Freundinnen und Freunden mit Live-Band, Longdrinks mit guter Mischung und einem besoffenen DJ, der trotz Alki noch ganz gut tanzen konnte. Francesco wurde erstmal von zwei Spanierinnen geduscht, wo er dachte, dass noch was geht. Aber sie haben ihn nur verarscht… Sehr lustig! Die Polizei hat mal wieder den Spielverderber gemacht und die Veranstaltung gegen halb zwei aufgelöst. Wie hummelig!

Gleich nehm ich den Zug, um in Arezzo mit Babbo Toni und den Rackern das große Finale zu schauen. Ist ja klar, wer Weltmeister wird: Allez les bleus! (Nur Spaß!: Forza Azzurri!)

Arrivederci, Miriam (Schwester)

Omas Geburtstag

Eigentlich wollte ich heute schreiben: “Endlich! Es ist etwas kühler geworden…“ Aber es ist nicht kühler geworden, obwohl sie für heute fünf Grad weniger angesagt hatten. Vielleicht in Skandinavien, aber nicht hier! Eben hatten wir 36 Grad auf der Terrasse und nur ein paar winzig kleine weiße Streifen am Himmel. Auf dem Weg zum superottica (es heißt nämlich ottica, obwohl es ein Mann ist, und man durchaus ottico sagen kann) habe ich mein Hemd mal wieder so was von durchgeschwitzt, und der ist fünf Gehminuten von hier entfernt! Apropos Fotos (ich benutze diese Worte häufig)! Am Mittwoch sollten sie fertig sein, aber da waren sie noch in der Mache, ich solle doch am Donnerstagabend noch mal vorbeischauen. Gestern war ich aber nicht da, also bin ich eben noch mal hin. Sie haben da wohl ein Problem mit der Maschine, es täte ihnen Leid, aber vielleicht heute Nachmittag. Ich glaube, ich werde nächste Woche Freitag noch mal dahin gehen. Dann sind sie auch wirklich fertig, zur Not muss sie mir die Mena nach Deutschland schicken…

Gestern hatte meine Nonna Geburtstag. Sie ist 82 Jahre alt geworden. Aber bevor wir zu ihr gefahren sind, war ich erst mit der Mena beim Zahnarzt. Sie musste sowieso da hin, und mir ist vor ein paar Tagen ein kleines Stückchen von einem Weisheitszahn abgebrochen. Nicht im Suff, auch keine Schlägerei, ehrlich gesagt habe ich es erst beim Essen gemerkt, als ich mir mit der Zunge über die Zähne gegangen bin. Er sagte, es wäre nicht schlimm, ich könne also mit der Behandlung warten, bis ich wieder zurück bin. Er hat mir dann trotzdem etwas Zement drauf getan, damit sich da kein Karies bildet und ich mich an der spitzen Kante nicht verletze.

Dann bin ich also mit der Mena zusammen mit dem Zug zu meiner Oma nach Arrezzo (etwa 90km südöstlich von hier) gefahren. Dort hatten wir erstmal einen Caffè bei meiner Tante und ihrer Familie, die zwei Häuser weiter wohnen. Diesmal war auch mein Cousin Marco da, der aber ziemlich schnell wieder verschwand, weil er noch ein Date hatte. Mit den Anderen ging ich dann rüber zum Gratulieren. Ich habe sie wirklich sehr überraschen können. Mena hatte ihr nämlich nicht gesagt, dass ich mitkommen würde, aber sie hat sich natürlich riesig gefreut, dass ich da war. Es gab Eis und Limo und Gesang und viel zu erzählen und etwas Taschengeld für die Zeugnisse meiner Cousins, und weil sie gerade dabei war auch etwas für mein Diplom. Wie Omas halt so sind…

Zum Abendessen fuhren wir wieder nach Hause. Dort angekommen warf ich mich erstmal fix und fertig aufs Bett. Der ständige Klima-Wechsel hatte mich fertig gemacht. (draußen 40 Grad, beim Zahnarzt Klimaanlage, wieder raus, im Zug Klimaanlage, raus, bei Maurizia Klimaanlage, raus, bei meiner Oma Ventilator, raus, Zug, raus, klimatisierter Bus, raus) Nach dem Essen haben wir dann zu dritt einen Film (Il Santo – The Saint) geguckt. Sehr amerikanisch, aber genau richtig seicht, um nicht zu viel denken zu müssen. Ich glaube, ich fange bald mal mit nem italienischen Buch an, wo ich die Filme alle so gut verstehe.

So, und jetzt werde ich mich mal um eure Emails kümmern. Sie stauen sich mal wieder in meinem Postfach…