Archiv der Kategorie: Leben

DJ atvolution

Erst einmal: Frohe Ostern an Alle!

Ja, über die Feiertage war ich natürlich zu Hause, und habe es mir in Hotel Mama zwei Wochen gemütlich gemacht – ich hab ja meine Wohnung in Köln nicht mehr :'( Zwischendurch noch ein bisschen im Aggua das Handtuch schwingen, aber ansonsten hatte ich viel Zeit für mich und meine Lieben, weit weg von meinem Schreibtisch in Bratislava…

Montag bin ich dann nach einem Wochenende in München wieder hier eingetrudelt und schlage mich seit Dienstag auch wieder mit dem lieben Bystrik herum. Na ja, der Mann hat es ja wirklich nicht einfach in seinem Leben, aber ich kann nichts dafür, er hat es sich selbst ausgesucht, bei mir kann jeder machen was er will. Der arme Hai…

DJ atvolution im Radost (siehe 18.4)

Mittwoch gab es dann DJ atvolution im Radost Pub. Das ist die selbsternannte 1.Chillout-Lounge Bratislavas und dort läuft 7 Nächte die Woche elektronische Musik. Sehr lobenswert! Vorher war ich noch kurz beim Frisör und hab mir einen Sommerhaarschnitt verpassen lassen. Ich hatte aber auch eine Matte auf dem Kopf…

Muss da noch etwas hinzugefügt werden?

Jetzt habe ich mal wieder Besuch aus der Heimat übers Wochenende hier. Ich will ihn mal nicht warten lassen… Bis bald…

Back and Alive

So, ich will mal zu meinem Wort stehen…

Gestern bin ich vom Skifahren in der Niederen Tatra wieder gekommen. Wir sind Donnerstag Nachmittag mit etwa 20 Studenten von überall auf der Welt mit dem Zug von Bratislava aufgebrochen, und haben eine Hütte in der Nähe von Jasna, dem größten Skigebiet der Slowakei belegt. Dort lag – wie nicht anders zu erwarten – überhaupt kein Schnee, so dass der kleine Lift 200m von der Hütte nicht in Betrieb war. Also waren die Anfänger gezwungen, direkt das teurere Ticket für Jasna zu kaufen… Aber zu denen gehöre ich ja dank der geduldigen Hilfe von Pierre, Lina und Andreas im letzten Jahr nun wirklich nicht mehr.

Vor der ersten Abfahrt

Freitag schneite es aber erstaunlicherweise selbst unten im Tal recht kräftig. Leider auf dem Berg erst recht, so dass wir uns durch ziemlich schwere Verhältnisse kämpfen mussten. Zudem waren auch noch ein paar Lifte wegen zu kräftigem Wind geschlossen, was uns aber nicht davon abhielt, in die Höhe zu kommen. Wenigstens waren die Skifahrer insgesamt recht überschaubar und die Wartezeiten an den Liften minimal.

Kaum Wartezeiten an den Liften

Im Laufe des Wochenendes verbesserten sich dann die Verhältnisse, so dass wir Sonntag bei schönstem Sonnenschein und einfach zu befahrenen Pisten die Hänge herunter düsten. Unsere Fortgeschrittenen-Dreiergruppe erklärte eine der schwarzen Pisten (also schwerste Kategorie) zu unserem Favoriten, und Klaes, der Schwede machte ein paar geile Videos von Alya und mir während der Abfahrt. Echt Wahnsinn, wie der die Kamera bediente, während er in einem Affenzahn an uns vorbei fuhr… 

Super Verhältnisse am Sonntag

Die Spanier und vor allem die Mexikaner waren mit dem Schnee nicht ganz so vertraut (einige hatten solchen ja noch nicht einmal gesehen!) aber trauten sich trotzdem tapfer auf die einfachste der Anfänger-Pisten. Und nachdem sie sich nicht dafür begeistern konnten, nahmen sie halt mit den anderen Schneemuffeln am Alternativprogramm teil…

Jippie! Schwarze Piste

So weit zum Skifahren…

Als Apres-Ski-Programm konnte ich jeden Abend ein paar Leute für die Sauna im nahe gelegenen Hotel begeistern. Nach slowakischem System mietet man die Kabine plus Nassbereich stundenweise und verteilt die Unkosten auf die Saunagänger, so dass wir für jeweils etwa 1,50 eine Stunde Sauna baden konnten. Vor allem die drei deutschen und die beiden schwedischen Jungs, aber auch die Russin Alya fanden schnell ihren Gefallen daran, und ich demonstrierte ihnen meine Erfahrung aus dem Aggua, mit Aufguss usw… Die Schweden leider auch, und nach etwa 15 Litern Aufguss auf dem Ofen (10 davon gingen auf den Boden) erreichte die Luftfeuchtigkeit in der Kabine einen nicht mehr messbaren Wert und der Aufenthalt war nur noch für die Skandinavier erträglich… Aber wirklich alle liebten den Sprung ins eisige Kaltwasserbecken. Das hätte ich nicht erwartet…

Der Inhalt von Jernejs Magic Box hatte es in sich…

Nachdem wir am Donnerstag unsere Zimmer in der Hütte bezogen hatten (ich schlief mit den drei Mexikanern in einer Stube), gab’s feine hausgemachte Kost. (Pierre, Lina und Andreas werden sich erinnern) Danach legte ich ein bisschen Chill-House auf und es begann ein netter Plauder- und seichter Tanzabend mit Bier und Selbst gebranntem aus Jernejs (Slowenien) „Magic-Box“.

Internationales Dinner: Die Nürnberger Rostbratwürste waren der Hit

Freitag Abend starteten wir die Feierlichkeiten mit einem internationalen Dinner. Ich hatte direkt hinter der Grenze in Österreich im Pennymarkt Nürnberger Rostbratwürstchen und Weinsauerkraut auftreiben können, und half den Mexikanern mit einer Pasta Bolognese, weil sie zu geizig waren, die Zutaten für ein paar leckere Tacos zu besorgen. Dafür bekam ich dann direkt doppeltes Lob für meine Kochkünste. Die Nürnberger waren übrigens innerhalb von wenigen Minuten von der Menge verputzt, das Sauerkraut kam vor allem bei den Nord- und Osteuropäern an, wurde von den Mexikanern allerdings gänzlich verschmäht. Dafür liebten sie und die Spanier, aber auch die Anderen, meine Bolognese-Sauce, und da wir 1kg Pasta hatten, gab’s davon auch den ganzen Abend lang…

Da simma dabei, dat is pri-i-ma… Vi-va Co-lo-ni-a…

Um Mitternacht bekam ich dann Geburtstagsständchen in allen vorhandenen Sprachen: Englisch, Slowakisch, Slowenisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Litauisch, Schwedisch und Deutsch natürlich auch. Jernej zauberte einen haus gebrannten Schnaps nach dem anderen aus seiner „Magic Box“ und wir speisten, tranken und tanzten in den Morgen hinein.

Claes, Zuzka, Sissy (nein, eigetlich Sissa) und ich genießen ein oder zwei Gläschen

Samstag Abend ging es deutlich ruhiger an. Nach zwei kurzen Nächten und zwei Tagen auf der Piste bzw. auf Tour sah man uns die Müdigkeit an. Der Gemeinschaftsraum war auch deutlich leerer als sonst. Aber als ich auf Toilette ging, hörte ich Gelächter aus dem Zimmer der Slowakinnen. Ich schaute nach, und wer war da? Jernej ohne Alkohol. Keine „Magic-Box“ mehr, aber Zuzka hatte ja noch eine Flasche Marillen-Schnaps von ihrer Großmutter dabei! Die Mädels waren schon gut dabei, Jernej auch, deshalb auch das Gelächter. Nach kurzer Zeit kam auch der Rest, darunter auch die drei deutschen Jungs, von unten hoch, nachdem wieder ein paar Leute schlafen gegangen waren.

Einer der Portugiesen kuschelt mit Zuzka, die es sichtlich genießt

Die Slowakinnen lobten uns Deutsche dafür, dass wir immer die letzten auf den Parties wären, und trotzdem pünktlich um 8h am Frühstückstisch saßen. Also ich für meinen Part wollte den Schnee nicht verpassen. (Pierre, ich kann dich jetzt sehr gut verstehen) Dann muss man eben auf der Rückfahrt schlafen…

Auch das Geburtragskind (Stanka) mag Schokolade

Um Mitternacht mussten wir schon in den nächsten Geburtstag feiern. Stanka wurde süße 22. Es wurde noch recht exzessiv, deshalb zensiere ich jetzt ein bisschen: xxxxx xxxxxxxxxx xxxx xxxxxxxxxx xxxxxx xxx xxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxxx xxxx xxxxxxxxxx xxxxxx xxx xxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxxx xxxx xxxxxxxxxx xxxxxx xxx xxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxxx xxxx xxxxxxxxxx xxxxxx xxx xxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxx xxxx xxxxxxxx xxxxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxx
Na gut, hier ein Foto des zensierten Teils:

Privat-Striptease für Jernej

Wie gesagt, Sonntag war ein perfekter Tag zum Skifahren, weshalb ich mich dann – trotz Zeitumstellung! – mit Kater ohne Ende aus dem Bett quälte. Wir waren nur noch sieben Leute auf der Piste, wobei sechs davon früh schlafen waren. Wer war wohl der Siebte? Trotzdem meisterte ich die schwarze Piste ohne spektakuläre Stürze – außer bei meinem ersten Sprungversuch – und wir ließen uns nur ungern um eins vom Bus wieder abholen und zur Hütte zurückfahren. Nach einem fantastischen Mittagessen (es gab hausgemachte Schnitzel!) im Bahnhofsrestaurant, nahmen wir den Zug zurück nach Bratislava. Leider war es so eng dort, dass ich nicht zum Schlafen kam. Na ja, dafür gab’s gestern eine Seltenheit: Ich war schon vor zehn (abends) im Bett.

Noch ein letztes Gruppenfoto vor der Rückfahrt

Heute musste ich um 8 in der Uni sein, aber ich schaffte es leider erst um neun. Zum Glück, denn der Bystrik hatte mal wieder ganz konfuse Pläne im Kopf und als ich ankam, hatte er gar keine Zeit, und ich musste bis halb Elf auf ihn warten. Um Elf kam dann Prof. Reinhardt aus Köln an, der Heute und Morgen Gastvorlesungen an der STU hält. Der Bystrik hat ihm zusätzlich zu seinem eh schon dichten Plan noch ein paar Termine aufgedrückt. Der hat sich vielleicht gefreut… Also, zum Glück bin ich wenigstens nicht sein einziges Opfer! Mal schauen, was morgen passiert…

Staub gewischt

Hallo ihr treuen Blogleser,

euer untreuer Blogschreiber meldet sich zurück. Nachdem ich eine dicke Staubschicht und die vielen Spinnweben hier beseitigt habe, hoffe ich mal, dass es demnächst wieder mehr von mir gibt. Soll sich ja schließlich gelohnt haben…

Immerhin, die Qualität der Fotos mit meinem neuen Handy ist deutlich besser, also werde ich die Fotos auch mal etwas größer einbringen. Dann seht ihr noch mehr von hier…

Also, es ist wirklich ne ganze Menge seit meinem letzten Eintrag – wann? im Januar? – passiert. Karneval, Streit mit Bezak, verpasste Flüge, Kosice… Na ja, werd ich noch von berichten…

Bis dahin erst einmal Servus!

Winterschlaf vorbei

So, aufgewacht und mitgemacht…

Ich habe endlich wieder Internet im Wohnheim! Und das bedeutet: Neuer Blog, neues Glück…

Ja, also Weihnachten war ich natürlich zu Hause in Bonn bei meiner Familie, wo ich jetzt auch wieder wohne, wenn ich mich im Rheinland aufhalte. Das war schön… Nur Ruhe, lange ausschlafen, gutes Essen, ein bisschen spielen, Musik hören, lesen, Computer… Faul rumhängen halt… Zwischen den Tagen – wie man so schön sagt – habe ich dann mein angeschlagenes Konto durch Arbeit im Aggua wieder etwas aufgebessert. Ich will da echt nicht aufhören zu arbeiten. Es gefällt mir so gut dort… Mein lieber Prof. Bezak möchte am liebsten, dass ich gar nicht mehr während des Semesters nach Hause fahre, damit ich auch immer schön fleißig sein kann. Er denkt, dass das Leben nur aus richtiger Arbeit besteht und lehnt übermäßige Freizeit ab. Er kann auch nicht verstehen, wieso ich „so viel“ Geld hier brauche. Er meint, ich müsste doch locker mit 5000 Kronen (ca. 150 Euro) auskommen: 50 Euro für das Wohnheim, 50 fürs tägliche Leben und 50 für den Rest. Na ja, 50 Euro fürs Studentenwohnheim stimmt. Mit 50 Euro fürs tägliche Leben komme ich nicht wirklich hin; sagen wir mal 150. Und 50 Euro für den Rest? Soll das ein schlechter Witz sein? So viel kostet mich eine Tankfüllung – hier vielleicht ein bisschen weniger – aber da müsste ich schon auf sämtlichen Luxus verzichten. Und davon habe ich nun wirklich nicht viel…

Ja, die erste Januarwoche war schon sehr deprimierend… Ich bin schon vor Weihnachten mit einem schlechten Gefühl bezüglich meines Studiums aus der Slowakei nach Hause gekommen, konnte diese Sorgen aber aufgrund der schönen Atmosphäre im trauten Heim leicht verdrängen. In der ersten Januarwoche jedenfalls bekam ich richtige Winterdepressionen. Zu meinen Sorgen kam auch noch der traurige Fakt, dass ich mein über die Jahre so geliebtes Appartement in Köln auflösen musste, weil meine Eltern es jetzt verständlicherweise an jemand Anderen weiter vermieten, wo ich nicht mehr in Deutschland wohne. Und so stand ich dann zuletzt alleine in meinem leeren Zimmer mit all den schönen und bösen Erinnerungen und sehnte mich nach alten Zeiten zurück. Die unsichere Zukunft hier in Bratislava und das verlorene Heim in Köln machten mir doch zu schaffen…

Ich bin dann auch nur sehr widerwillig und mit einer Woche Verspätung in die Slowakei aufgebrochen. Mein Prof. war ein bisschen sauer, denn ich hatte erst die zwei Wochen vor Weihnachten nicht mehr in der Uni vorbei geschaut und ihn dann im neuen Jahr auch zwei Wochen schmoren lassen. Aber warum war er sauer? Er meinte ich wäre zu faul und wolle nur Freizeit haben, anstatt hier mal richtig rein zu hauen. Ich glaube, er blockt jegliche menschliche Regungen in ihm ab, warum auch immer. Als ich ihm meine Sorgen erläuterte, konnte er gar nicht auf meine Zukunftsängste eingehen, sondern hatte nur Angst, dass er mich im Sommer nicht als seinen persönlichen Assistenten anstellen kann. Dass ich viel aufgegeben habe und aufs Spiel setze für eine noch nicht ganz sichere Zukunft in einem fremden Land weit weg von Familie und Freunden, scheint er nicht zu realisieren.

Trotzdem war dieses Gespräch ein bisschen fruchtbar. Immerhin hat er sich mal ein paar Stunden für mich Zeit genommen, hat mir das slowakische Prüfungssystem erläutert, mir ein paar Materialien gegeben und mit mir zusammen einen Plan fürs nächste Semester ausgeheckt. Jetzt muss ich also bis nächste Woche meine – leider nur – drei Lehrfächer in je einem Projektbericht zusammenfassen, das Ganze absegnen lassen, und mich zu den Prüfungen anmelden. Und dann im Februar nach Hause fahren und Karneval feiern, bevor das neue Semester wieder losgeht, wo ich deshalb wahrscheinlich auch wieder zwei Wochen versäumen werde! Hihi…

Paul van Dyk live

Jetzt gibt es einen kleinen Zeitsprung, denn ich muss ja noch vom Konzert erzählen…

Nur zwei Tage nach dem Beania, nämlich am 16.11. ging es direkt weiter: Paul van Dyk war Stargast bei der 10-Jahres-Feier des slowakischen Radiosenders Radio_FM. Das ganze fand in drei der Messehallen jenseits der Donau statt. Hmm… soll ich die lange Version erzählen? Vielleicht…

Vorglühen bei Michal (rechts) mit Pavol, mir und Boro

Um 18 Uhr hatte ich mich mit Peter und Pavol hier auf dem Flur verabredet, denn das Ganze sollte um sieben losgehen. Aber als ich gegen sechs an Pavols Tür klopfte, war der noch unter der Dusche, und Peter noch bei der Arbeit. Aber zum Glück kam Peters Chef mit aufs Konzert, und Paul van Dyk sollte auch erst um eins auflegen. Also ging ich zurück in mein Zimmer und setzte mich an den Computer, ließ dabei aber die Tür offen, damit die Jungs direkt reinkommen konnten.

Nach etwa einer halben Stunde guckte ein mir unbekannter Slowake in mein Zimmer und fragte mich irgend etwas auf Slowakisch. Ich sagte ihm, dass mein Slowakisch noch nicht so gut sei, und er fragte mich dann auf Englisch, ob ich wüsste, wo die Jungs von Zimmer 16 seien. Peter und Pavol? fragte ich zurück. Ich sagte ihm, dass ich auch auf die warten würde, erzählte ihm den Sachverhalt und meine Vermutung, dass Pavol wahrscheinlich auf dem 9. Stock beim Boro sei, er aber bei mir auf die Jungs warten könne. Er hieß auch Pavol, kam aus dem gleichen Ort wie Peter und wie es sich herausstellte, war er ein weiterer Begleiter fürs Konzert. Er packte ein riesiges Picknick aus, und so stärkten wir uns erstmal, bevor wir mit dem Trinken anfingen. Irgendwann kamen dann auch Boro und Pavol, und etwas später, so gegen halb acht auch Peter und sein Chef Michal. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob wir schon hier im Bernolak eine Flasche Borovicka köpften (wahrscheinlich ja), aber dann fuhren wir weiter zu Michal, der unweit der Messehallen in Petrzalka wohnt, und betranken uns ein wenig. Ein richtiger Männerabend halt…

Die Männer-Bande vor der Kirmes und ich nach dem Höllenritt

Die Jungs ermahnten mich dazu, sie rechtzeitig daran zu erinnern, rüber aufs Konzert zu gehen, falls sie vergessen sollten, warum wir uns an dem Abend überhaupt getroffen hatten. Irgendwann gingen wir auch dort hin, aber zu unserem Unglück war eine Kirmes vor den Hallen aufgebaut. Wir standen noch vor so einer monströsen Schleudermaschine, und überlegten, was wohl passieren würde, wenn jemand in unserem Zustand darauf gehen würde, da hatte Michal auch schon Tickets gekauft… Na ja, da hatten wir dann wenigstens den doppelten Rausch an diesem Abend! Aber erstaunlicherweise hat sich niemand den Rausch noch mal durch den Kopf gehen lassen und dem Fahrgeschäftbetreiber auf seine Schleudermaschine gekotzt…

Pavol, Michal und Pavol (links), Michal und Ich rocken die Messehallen

Paul van Dyk hat den Sound im Griff

Dann ging es aber endlich hinein ins Getümmel… Michal versorgte uns mit neon-gelb oder -rot leuchtenden Armbändern, wir ließen unsere Jacken an der Gaderobe, holten uns ein paar Wodka-Redbull und ab ging’s auf die erste Tanzfläche. Na ja, von dem Gezappel muss ich glaube ich nicht erzählen. Wer’s kennt, weiss wovon ich schreibe, die anderen wird es wohl kaum interessieren.

Es gab wie gesagt drei Hallen, in der größten hat Paul van Dyk begleitet von zwei Roboter-Tänzern und einer wahnsinns Video-Laser-Licht-Show von eins bis um fünf aufgelegt. Es gab halb bekleidete Menschen überall, die Temperatur stieg auf mindestens sechzig Grad und wir waren bis ca. sechs Uhr mittendrin. Zu dem Zeitpunkt löste sich die Gesellschaft dann auch allmählich auf. Ich glaube, die Party ging noch bis um sieben, aber wir waren schon um halb sieben wieder vor den Hallen.

Habe ich ‚wir‘ gesagt? Nein, ‚ich‘. Boro und Michal waren schon früher weg, weil sie früh aufstehen mussten, und Peter und Pavol gingen nochmal kurz hoch, um den anderen Pavol zu holen, und plötzlich waren sie weg… Wir wollten eigentlich zu viert ein Taxi nehmen, aber ich konnte sie nicht mehr finden… Also ging ich nach einer halben Stunde erfolgloser Suche alleine zu Fuß nach Hause, nahm auf unsere Donauseite eine Bahn, wo ich ein paar polnische Tekkies kennen lernte, die auch gerade vom Konzert kamen, und traf fast zeitgleich mit den anderen im Bernolak ein. Sie hatten mich auch gesucht, und dann irgendwann so wie ich beschlossen, alleine das Taxi zu nehmen.

Also doch noch: Ende gut, alles gut.

Alltag in Bratislava

So, wird Zeit, dass ich mal wieder was von mir hören lasse. Die letzten Wochen hat sich hier so ein Alltag eingeschlichen, dass die Zeit nur so an mir vorbei gerast ist. Dazu noch mein Besuch im Rheinland und Rheinischer Besuch hier, da ist schnell ein Monat vorbei…

Ich werd später noch vom Paul-van-Dyk-Konzert berichten, aber erstmal nur so ein bisschen von mir. Mittlerweile arbeite ich ganz fleissig an meinen Projekten für Herrn Bezak und Herrn Nemcek alias Mr. Bean. Ich hab leider immer noch kein Foto von ihm machen können, aber das kommt noch. Versprochen…

Letztes Wochenende war ich ein bisschen krank und gestern kam es dann richtig raus. Ich hatte am Freitag noch mit meiner Mutter telefoniert und sie fragte mich direkt, ob ich krank wäre. Ich sagte ihr, dass ich das nicht denke, und wir am Donnerstag nur ordentlich gefeiert hätten, aber sie hatte natürlich recht, auch wenn ich das da noch nicht wusste. Mütter wissen es halt besser. Jetzt geht es mir aber wieder besser und ich kann mich wieder auf meinen Slowakisch-Test nächste Woche Montag vorbereiten. Heißem Tee mit Honig sei Dank…

 

Martin und Gabika (mit der ich ein Projekt bearbeite) im Computerraum

Ja, der Donnerstag… Ich hatte Namenstag, und wie jedes Jahr hatte ich auch diesmal zum Feiern eingeladen. Da die zweite Etage aufgrund gegen Parties allergischer Pförtnerinnen für das Fest ausfiel, verlegten wir das Ganze auf den 9. Stock. So hoch sollten sie nicht kommen. Ich kaufte ein paar Flaschen Borovicka, reichlich Bier, zwei Flaschen Kofola (slowakische Cola), eine Flasche Sprite, einen TetraPak Grapefruitsaft (zum Strecken) und ein paar Tüten Chips. Pavol und Boro halfen mir bei der Vorbereitung und wir bauten meine Musikanlage, zwei Tische und ein paar Stühle auf, und begannen dann mit ein paar Runden Borovicka. Mit der Zeit versammelten sich neben den beiden auch noch die anderen slowakischen Jungs (Tomas, Michal und Co.) außer Peter, der in der Tschechei war, und Sissa und Dascha. Auch Michal und Gabika (die mit mir in Dresden waren) überraschten mich mit ihrem Besuch und sie mit sexy Outfit. Es dauerte nicht lange, und die Stühle standen in der Ecke und wir tanzten lustig durcheinander. Später landete dann der ein oder die andere auf einem der Tische, weil man darauf einfach besser tanzen kann…

Boro hat reichlich Fotos gemacht, war aber über’s Wochenende zu hause, und ich habe ihn noch nicht gesehen, aber die kommen auch noch. Also Mr. Nemcek und Namenstag, da werd ich wohl ne eigene Gallerie für aufmachen müssen…

Mittwoch geht’s wieder für ein paar Tage ans Geld verdienen ins Aggua nach Troisdorf, und natürlich zur Diplom-Abschlussfeier am Freitag nach Köln. Und Montag dann der Slowakisch-Test. Bin gespannt, was das gibt…

11.11 die 2te und BEANIA

So, bin wieder unter den Lebenden. Ich glaube, je kälter es wird, desto mehr Alkohol konsumieren die Menschen hier…

11.11. Teruyuki, Adam, Dasha und Antonio in meinem Zimmer; Flurszenen

Der Abend am 11.11 war wirklich noch sehr lustig. Gegen neun hatte ich wieder einen Lautsprecher auf den Flur gestellt, und nur wenig später kamen die Leute aus ihren Zimmern und wir machten mal wieder ein gemütliches Sit-In auf dem Korridor. Am Abend waren es dann auch noch ein paar andere Leute, die Vormittags keinen Bock auf feiern gehabt hatten. Und alle brachten etwas mit. Sozusagen als Revanche für mein spendiertes Bier vorher. Die Nacht wurde immer länger, die Stimmung war gut, wir tranken gemäßigt und dann sagte die nette Pförtnerin mal wieder Hallo. Sie kam dreimal nacheinander und wir verständigten uns schließlich darauf, die Musik ganz auszumachen. Doch selbst unsere Gespräche im Flur waren einem Mädel auf unserem Gang – das wir noch nie zuvor gesehen hatten – zu laut, und sie kam heraus und ging, ohne ein Wort zu sagen nach unten. Wenig später kam die Pförtnerin mal wieder vorbei, um uns mitzuteilen, dass dieses nette Mädel gerade die Polizei gerufen hatte. Bitte? Hatte die Angst, mit uns zu kommunizieren? Wir waren doch nicht gefährlich und auch nur leicht angeheitert. Und außerdem hatten wir auch Mädels dabei… Na ja, die beiden wirklich freundlichen Ordnungshüter kamen vorbei, sagten uns Gute Nacht, und verschwanden schnell wieder, nachdem wir den Flur geräumt hatten und in unsere Zimmer gegangen waren. Egal, war eh schon halb fünf…

11.11. Noch mehr Flurszenen

 

BEANIA: 3 slowakische Köstlichkeiten, Pavol, (?), Teruyuki und (?) sind Fit For Beania

Dienstag war es dann soweit: Das lang ersehnte BEANIA. Der Studenten-Ball der Fakultät für Bauingenieurwesen im Studentenwohnheim Bernolak. Die schnellsten Leute bekamen eins der heiß begehrten Tickets für den Ball inkl. Dinner, die anderen – so wie ich – nur für den Ball. Aber ich glaube, ich habe nichts verpasst. Es gab keine besonderen kulinarischen Köstlichkeiten.

BEANIA: Teru, Peter und Boro(vicka), Traditionelles und aktuelles Tanzkleid

Also zog ich mir Anzug und Krawatte an und machte mich gegen neun (wie immer) auf in die Aula unserer Wohnstätte. Dort hatte ich kaum Zeit, die sehr ansehnlichen slowakischen jungen Damen zu begutachten, denn ich wurde direkt von Michal (BauFak) abgefangen, der mich wieder in sein Zimmer schleppte, um mit mir eine Flasche Vodka zu vernichten. So schnell kann es gehen…

Boro tanzt mit seiner Frau (!); KOMM AUF’S BEANIA!

Gut angetrunken gingen wir feiern… Es gab ein sehr abwechslungsreiches Programm: Traditionelle slowakische Tanzgruppen lösten sich ab mit den slowakischen Superstars – ja, die Sendung gibt es hier auch – und Walzer-Einlagen. Zwischendurch gabs eine Tombola, bei der ich leider nichts gewann und hin und wieder legte auch mal ein DJ zeitgenössische Tanzmusik auf. Das ganze natürlich begleitet von Trinkpausen und frische-Luft-schnappen vor der Tür. Ein sehr gelungener Abend…

Wasserpfeife und 11.11.

Oh mein Gott, bin ich fertig…

Aber erst mal Vorgestern: Vorgestern hatte mein Zimmergenosse Daniel einen Beton-Tag. Den hatten wir auch schon in Köln an der FH. Da kommen ganz wichtige Leute und erzählen von den neuesten technischen Entwicklungen in der Beton-Technologie. Sehr spannend!

Daniel zieht an der Wasserpfeife, Lucia und Slovan (?)

Auf jeden Fall kam der Daniel irgendwann am Donnerstag spät abends vom Beton-Tag nach Hause und sagte mir, dass er noch zu ein paar anderen Massiv-Bauern gehen wollte, um diesen Tag ausklingen zu lassen, und ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen. Was für eine Frage… Weit mussten wir zum Glück nicht. Die Jungs wohnten nur ein paar Zimmer weiter. Und die hatten im Flur schon eine schöne Wasserpfeife mit Kirsch-Tabak aufgebaut. Hmm…. lecker! Dazu gab es Bier und Rotwein, ein bisschen Schoki und lustige Gespräche auf Slowakisch, Deutsch und Englisch. Wirklich ein gelungener Abend. Um halb fünf löste sich die Gesellschaft dann auf, nachdem die Pförtnerin des Heims schon dreimal da war, um uns daran zu erinnern, dass man unter der Woche die slowakischen Volkslieder mitten in der Nacht vielleicht nicht auf voller Lautstärke hören und dazu lauthals mitgrölen sollte…

 

Daniel wird durch den Flur gerollt, Flur-Party mit Wein, Weib und Gesang

Heute war es dann soweit. Der elfte Elfte um Elf Uhr Elf! (11.11 um 11:11). Karneval in Kölle? Nein, Karneval in Pressburg! Pünktlich zum Sessions-Beginn stellte ich die Lautsprecher in Richtung Flur und legte De Höhner mit „Viva Colonia“ auf. Natürlich maximale Lautstärke, versteht sich! Es dauerte zwar ein bisschen, bis der erste schlaftrunkende Student seinen Kopf aus der Tür streckte, aber nach einiger Zeit mit Kölschem Liedgut, Neuer Deutscher Welle, Deutschen und internationalen Evergreens und ein paar aktuellen Hits (also Musik, die ich sonst nicht freiwillig höre) versammelte ich schon ein paar feierwillige Leute vor meinem Zimmer. Schnell hatte ich heute morgen in unserem hausinternen Kiosk noch ausreichend kaltes Bier gekauft, so dass ich auch alle versorgen konnte. Die Jungs waren ja nicht auf diese Aktion vorbereitet.

11.11. Anton und Teriyuki, Alexandro

11.11. Adam, Antonio und Alexandro

Wie erwartet waren die slowakischen Studenten fast alle zu hause, aber das erste Opfer war wirklich ein Slowake. Anton mit Namen. Danach folgten noch Teriyuki (oder so ähnlich) aus Japan, Antonio und Alexandro aus Mexiko und Adam aus Moskau. Sie wollten mir alle erst nicht so richtig glauben, dass heute wirklich die Karnevals-Session in Köln eröffnet wird, aber dann fand ich im Internet einen Livestream vom WDR, der Livebilder vom Alten Markt übertrug. Sehr lustig. Und die Jungs hatten auch gar nichts gegen ein Bier am frühen Morgen…

11.11. – Adam und ich mit Corgon, Antonio

Jetzt (14h) sind wieder alle auf ihren Zimmern, aber wir haben uns schon wieder für heute Abend verabredet. Ich soll einfach die Musik wieder nach draußen auf den Flur stellen, dann werden sie alle aus den Zimmern kommen.

Be-Ton

Ich sterbe… Jetzt weiss ich, dass man auch für 80 Kronen (2 Euro und ein paar Gequetschte) ordentlich abgefüllt werden kann, wenn man die richtigen Leute dabei hat!

Ich wollte eigentlich gar nicht, denn schließlich hatte ich heute um acht schon wieder Vorlesung, also um 7:15 den Wecker. Ich saß gemütlich am Computer, wollte ein paar Emails tippen, der Daniel lag schon im Bett, denn er musste heute schon um sechs aus den Federn, als plötzlich gegen halb zwölf ein großer Krach auf dem Flur war, und jemand laut gegen unsere und ein paar andere Türen hämmerte. Ich ging nach draußen, um den Leuten zu sagen, dass sie wegen dem Daniel bitte leise sein sollen und ich nicht Mitfeiern kann, weil ich früh raus muss, aber dazu kam ich gar nicht. Draußen standen die Jungs von den Nachbarzimmern und sagten mir: „Los, Hemd an! Du hast zwei Minuten!“ Was soll man gegen so starke Argumente ausrichten? Ich zog also das alte Polohemd an, nahm meine angefangene Flasche Zlaty Bazant (Bier) und folgte dem Pulk in unseren hausinternen B-Klub (Tanzkneipe), wo wie jeden Mittwoch Party mit DJ war. Auf dem Weg dort hin (2 Min) war das Bier leer und ich bekam sofort ein Neues in die Hand gedrückt, mit dem ich mich zusammen mit den anderen in Richtung Musik bewegte. Am „Aktions-Stand“ neben der Tanzfläche gab es gestern Fernet-Citrus zum „Aktion-Preis“ von 40 Kronen für 50ml. Der Peter bestellte 2, und diesmal wollte ich ihn einladen, aber er sagte nur, dass das ein Geschenk von ihm sei. Also weg damit und weiter tanzen. Und plötzlich hatte ich einen zweiten Fernet in der Hand. Alle aus unserer Gruppe hatten einen! Da muss wohl jemand ne Runde geschmissen haben… Die gute Erika, die sich das letzte Mal so gut um unser Wohl gekümmert hatte, war völlig strack! Der Michal leider auch, weshalb er sich nicht für letztes Mal revanchieren konnte, so dass der Peter ein bisschen darauf achtete, dass die Beiden nicht irgendwo krepierten. Ich natürlich auch, ist doch selbstverständlich!

Ich ging kurz auf Toilette und hatte meinen nächsten Gastfreund gefunden. Miro aus dem Fachschafts-Rat. Er hatte von mir gehört, als Gabi und der andere Michal auf der letzten Sitzung von der BauFak erzählten und wollte mich kennen lernen. Dazu gehörte selbstverständlich auch ein Bier auf das er mich einlud, obwohl ich wieder vergeblich versucht hatte mein Geld loszuwerden. Dann irgendwann wieder auf die Tanzfläche zu den anderen, die ein paar Mädels um sich gescharrt hatten. Ich tanzte mit einer, bis sie nach einiger Zeit auf die Idee kam, mit mir etwas zu trinken. Na gut, aber bitte kein Bier mehr! Ich bestellte meinen Lieblings-Longdrink hier: Be-Ton. Und dreimal dürft ihr raten, wer nicht bezahlen durfte: Richtig! Ich! Ich glaube an meinem Namenstag bin ich fällig! Da werde ich ordentlich einen ausgeben müssen. Ich sollte vielleicht ein bisschen Geld zurück legen…

Ach ja, bevor ich dann so ca. um halb fünf Richtung Bett torkelte, durfte ich auch endlich bezahlen. Der Peter hatte mir nämlich meinen halb vollen Be-Ton aus der Hand geschlagen. Ja, natürlich wollte er ihn mir sofort ersetzen, hatte aber leider kein Geld mehr in der Tasche. Also gab ich meine ersten und letzten 60 Kronen in dieser Nacht aus. Macht mit dem Bier von daheim zusammen 80. Und heute morgen bin ich dann um zehn vor acht aus dem Bett gekrochen und hab es irgendwie geschafft, mich zur Uni zu schleppen, wo ich wirklich gelitten habe. Aber dafür gibt es jetzt einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Ach ja, und Wochenende hab ich jetzt…

Oktober 2006 – Teil2

Ich hoffe, ich kriege noch alles zusammen…

Nachdem ich mich hier zehn Tage lang eingelebt hatte, bin ich erstmal wieder nach Hause geflogen, genauer gesagt nach Hahn, von wo mich meine Familie abgeholt hat, um mich zu unserem Familientreffen in die Nähe von Freiburg zu fahren. Das war ein sehr lustiges Wochenende mit Hausdrachen, Sauf-Liedern, einer Waldwanderung, Kegeln, und noch viel mehr mit Verwandten aus der ganzen Welt: die meisten natürlich aus Deutschland, aber wir haben auch ein paar Großcousins in der Schweiz und in Kanada (und ich glaube auch in Holland, aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher, vielleicht sind die auch nur eingeheiratet).

Nach einer Schicht im Aggua am Sonntag und einem Zahnarztbesuch am Montag Morgen ging es dann los: Die große Fahrt nach Bratislava! Den ganzen Vormittag über packte ich mein Auto. Schließlich musste alles da rein, was ich bis Weihnachten brauche. Ein paar Kleinigkeiten, ok, aber ein DJ-Mischpult ist schwierig im Flugzeug zu transportieren, und dann auch etwas teuer… Während dieser Aktion hörte ich Radio, denn Computer und Musikanlage waren ja schon abgebaut, und was musste ich da vernehmen? Fliegerbombe an der A3 bei Aschaffenburg hochgegangen. Ein Bauarbeiter tot und die A3 in beide Richtungen gesperrt! Bitte? Das war meine Autobahn! Na super! Und zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass es in der Umgebung dort keine vernünftige Umgehung gibt, außer Landstraße natürlich. Immerhin gaben sie etwas später durch, dass die Sperrung nur ein paar Stunden andauern würde, bis die Spurensicherung durch und die Bergungsarbeiten abgeschlossen wären. Also noch schnell zu meiner Oma, mich verabschieden, und dann ab auf die Autobahn.

Mein vollbepacktes Auto (Rückbank und Kofferraum)

Während der Fahrt Richtung Frankfurt gaben sie durch, dass die Vollsperrung aufgehoben sei, der Verkehr abfliessen würde und ansonsten die A3 frei wäre. Sehr schön! Leider war kurz hinter Frankfurt Schluss mit der freien Fahrt. Plötzlich stoppte der Verkehr und es rauschte ein Krankenwagen nach dem nächsten durch die in der Mitte gebildete Gasse, gefolgt von noch mehr Polizei und Feuerwehr. Nur ein paar Hundert Meter vor uns war ein Lkw in zwei Pannen-Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen gerast und hatte ein großes Chaos angerichtet. Das sah ich aber erst etwa anderthalb Stunden später, als die Polizei endlich eine Spur öffnete und wir weiter fahren konnten. Dafür war die Autobahn jetzt wirklich absolut frei, ich hatte dank der angenehmen Außentemperaturen schon eine ausgiebige Rast hinter mir und so fuhr ich durch bis Regensburg, wo ich dann auch mal sowohl das Auto als auch meinen Magen voll tanken konnte.

Die restliche Fahrt war relativ unspektakulär. Ich hielt noch an der deutsch-österreichischen Grenze, wo ich die obligatorische Vignette und einen Four-Pack RedBull kaufte und fuhr über Linz und Wien bis in die Slowakei. Das letzte Stück in Österreich war leider nur Landstraße, aber um die Uhrzeit kam ich da auch zügig voran. Und so landete ich schließlich nach etwa 980 km und elf Stunden Fahrt in meinem Studentenwohnheim, nicht ohne vorher noch ein paar fiese Schlaglöcher in Bratislava mitnehmen zu müssen. Die Straßen sind hier teilweise leider in einem nicht so guten Zustand…

Ankunft in Bratislava: Novy Most und die Krönungskirche

 Am Dienstag richtete ich mich dann ganz gemütlich in meiner Zimmerhälfte ein (Computer, DJ-Pult, Musikanlage usw…) und am Mittwoch ging es weiter zur BauFak (Bau-Fachschaften-Konferenz) zurück nach Deutschland, nämlich nach Dresden. Ich nahm noch zwei Slowaken (Michal und Gabi) mit, und so präsentierten wir zu dritt die Deutsch sprechende Fachschaft der STU Bratislava. Auf dem Weg dorthin (ist übrigens von hier näher als von Köln aus!) fuhren wir durch ein tschechisches Dorf nahe der deutschen Grenze. Dort sah ich zum ersten Mal, was ich bisher nur aus diversen Zeitschriften oder aus dem Fernsehen kannte. Ein Puff neben dem anderen, dazwischen Sauna-Clubs und Geldwechselstuben. Auf den Straßen Schulter an Schulter die Nutten und vor und hinter dem Ort kleine Bretterbuden mit Schaufenster, in denen sich die Mädels an Stangen räkelten. Wow! Das hatte ich echt nicht erwartet! Ich war ehrlich gesagt schockiert, vor allem weil in den Seitenstraßen scheinbar der ganz normale Alltag herrschte. Kinder kamen von der Schule nach Hause, Frauen lehnten sich aus dem Fenster, um mit den Nachbarn zu tratschen und Männer kehrten das Laub vom Bürgersteig. Was für ein Kontrast!

Michal und Gabi auf dem Weg zur BauFak

Auf der Baufak wurde vier Tage lang viel gearbeitet, diskutiert, debattiert und natürlich auch gefeiert, so dass wir am Sonntag schon ziemlich fertig waren. Immerhin brachte jede Fachschaft eine Kiste Bier aus der eigenen Stadt mit, dass auf der Abschluss-Party am Samstag Abend verköstigt wurde. Interessanterweise ging das „Zlaty Bazant“ aus Bratislava am schnellsten weg. Noch vor dem Tschechischen „Pilsner Urquell“! Trotz der Müdigkeit ließen wir es uns aber dennoch nicht nehmen, auf dem Rückweg einen Abstecher nach Prag zu machen, wo Gabis Schwester Psychologie studiert. Wir mussten uns allerdings durchfragen, um zum Treffpunkt zu gelangen, nur waren die Passanten zu 100% alle Touristen: die ersten waren Deutsche, die nächsten Engländer und die dritte Gruppe kam aus Dänemark! Na ja, wir fanden trotzdem zum Busbahnhof und tranken einen gemütlichen Kaffee in einem Café, das sich „Therapie“ nannte. Na ja, Gabis Schwester studiert ja schließlich Psychologie. Von der Stadt selber sahen wir leider nicht wirklich viel, aber das, was wir sahen, war schon sehr schön. Vielleicht werd ich da demnächst mal ein Wochenende hinfahren…

Das Plenum auf der BauFak: In engen Reihen wird heiß debattiert!

Ja, und dann war der Oktober auch schon zu Ende… Na ja, fast. Schließlich gab es ja noch den 31.10. Das Reinfeiern in Allerheiligen, auch Halloween genannt. Ich war gerade mit meiner Mutter am telefonieren, da stürmte der Peter von zwei Zimmern weiter ins Zimmer. Ich müsse mich sofort anziehen, in zwei Minuten müssten wir los! Na gut, ich beendete das Telefonat (da hatte ich ja auch noch keine slowakische Nummer und es wär eh teuer geworden), machte mich fertig, und wir gingen los. Daniel wollte nicht mit, aber ich glaube, der feiert eh nicht so gerne. Erst trafen wir uns mit ein paar seiner Leute in einem Pub zum „Vor-Glühen“ und dann fuhren wir mit zwei Taxen in ein anderes Studentenwohnheim am anderen Ende der Stadt, wo eine große Halloween-Party geschmissen wurde. Die kostete sogar Eintritt (50 Kronen?), aber das Bier war wie immer billig! Obwohl ich zum Feiern lieber Be-Ton trinke. Egal, irgendwann endete die Nacht wegen einer Ex-Beziehungskrise. Also wir hatten ein Ex-Pärchen dabei, die zwar noch zusammen eine Wohnung haben, sich aber eigentlich nicht mehr so gut verstehen, auch schon seit einiger Zeit auseinander sind und trotzdem zusammen Halloween feiern, weil sie ja noch einen gemeinsamen Freundeskreis haben! Woher kenn ich das bloß? Ich dachte, nur wir Deutschen wären so bekloppt! Ich rate euch: Hütet euch vor… Ach nein, ich rate euch lieber nichts, sonst trete ich zu vielen Leuten auf den Schlips!

Peter hat noch etwas vor! Und mein Be-Ton (Becherovka + Tonic)

So, genug erzählt! Den Rest kennt ihr schon. Und mehr kommt erst noch…