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Joggen

Ja, ich habe es geschafft… Ich war gestern joggen; bis nach Österreich und zurück! Ok… Das war nicht all zu schwer. Die Grenze liegt ja auch nur ein paar Kilometer entfernt. Aber ich bin trotzdem ordentlich ins Schwitzen gekommen. Und Hantel-Training hab ich auch noch ein bisschen gemacht, also ein sehr erfolgreicher Sonntag, was den Sport angeht. Nur für den FC sah das Wochenende nicht so gut aus! Haben die wirklich 3:1 in Koblenz verloren? Warum brauchen die bloß immer nen Knipser vorne, um gewinnen zu können? Kann doch nicht sein, dass die ganze Mannschaft schlecht spielt, nur weil der Helmes verletzt ist…

Meine Laufstrecke (von der Novy Most bis Österreich und zurück)

Ansonsten nicht viel Neues. Hab heute die Aufgabenstellung für das Projekt beim Herrn Nemcek bekommen und hab wieder fleissig Slowakisch an der Sprachschule gelernt… Hab ich Herr Nemcek gesagt? Ich meinte natürlich Mister Bean! Dieser Typ sieht echt genau so aus wie Rowan Atkinson. Ich werd schauen, dass ich von dem ein Foto kriege!

Zwei ganz aktuelle Bilder: Uni-fertig und am Computer

So, und jetzt gibt’s noch den 2. Teil vom Oktober…

Langes Wochenende

Ich wasche Wäsche… Nein! Ich lasse Wäsche waschen. Mein Studentenwohnheim hat nämlich einen besonderen Service. Man gibt die Wäsche ab, sagt mit wie viel Grad die gewaschen werden soll, kriegt einen Zettel mit Uhrzeit drauf (also ich Nicht-Slowake habe einen bekommen) und holt sie dann wieder ab. Ich hab der Frau auch mein Waschpulver und den Weichspüler da gelassen. Ich hoffe, sie benutzt das hausinterne Waschmittel oder kommt mit den deutschen Bezeichnungen zurecht und benutzt nicht den Weichspüler als Flüssig-Waschmittel…

Ansonsten genieße ich das lange Wochenende, lass es mir alleine in meinem Zimmer gut gehen (Daniel ist wie immer bei seinen Eltern in Nitra) und ärgere mich, dass ich meinen Arsch nicht zum Joggen in die Kälte bewegen kann. Dabei hab ich mir dafür doch extra einen neuen Trainingsanzug gekauft. Na ja, jetzt sitz ich halt im Trainingsanzug vor dem Rechner und schreibe ein bisschen in meinen Blog. Aber für morgen habe ich schon einen Plan. Kurzhantel-Training und 10km-Lauf entlang der Donau. Mal schauen, ob ich den Schweinehund in mir überwinden kann!

Meine Bude als Kollage (links nicht sichtbar: Daniels Bett)

Ich habe mir gestern ein slowakisches Handy zugelegt. Ich weiss, ich wollte eigentlich gar kein Handy mehr haben, aber wir haben hier im Studentenwohnheim keinen Telefonanschluss, und andauernd mein deutsches Handy zu benutzen ist mir definitiv zu teuer. Aber ich fliege im Dezember ja auch mal wieder mir RyanAir, obwohl das die letzte Fluggesellschaft überhaupt ist, und ich mir schon letztes Jahr geschworen hatte, nie wieder mit denen zu fliegen. Aber als armer Student muss man leider zu oft aufs Geld gucken. Das mache ich sonst überhaupt nicht gerne. Und das, obwohl hier fast Alles im Vergleich zu Deutschland viel billiger ist. (Außer Trainingsanzüge natürlich)

Die Diele, das Bad und das WC (drei Bilder!)

Gerade habe ich einen der Mexikaner auf dem Flur getroffen. Der war mit seinen Landsleuten in Brno (Brünn) in Tschechien, um sich da ein Mies-van-der-Rohe-Haus anzuschauen. Er meinte, dass sollte ich auch noch unbedingt dieses Jahr machen, denn ab Januar wird es für 5 Jahre(!) saniert. Hmm… Ich frage mich, ob ich nicht besser in 5 Jahren noch mal nach Brünn fahren sollte, und es mir dann angucke, wenn die so lange zum Sanieren brauchen. Aber er meinte, es würde sich auf jeden Fall lohnen.

So, werd mal meine Wäsche abholen gehen…

Schnee

Es schneit… Ich sitze im meinem mollig warmen Studentenzimmer und draußen fällt die weiße Pracht. Wer hätte das gedacht? Noch vor zwei Wochen hatten wir über 20 Grad und ich lief im T-Shirt zur Uni, und jetzt haben wir zwei Grad plus und durch den Wind gefühlte minus zehn! Gut, dass ich mein Auto hier hab. Ich bin heute auch direkt in den Auto-Laden gelaufen und hab Frostschutz für Kühler und Scheibenwischer gekauft, damit ich nicht blöd da stehe, wenn es demnächst auch tagsüber Minus-Grade gibt.

Ansonsten genieße ich die freien Tage, die wir von Rektor und Dekan geschenkt bekommen haben. Ich mache Musik (das DJ-Equipment hat zum Glück noch in mein Auto gepasst), werke fleissig fürs Rollenspiel, geh shoppen (na ja, bisher nur ein Trainingsanzug) und schau mir mal die Ecken von Bratislava an, die ich bisher noch nicht gesehen hab.

Dazu gehört zum Beispiel der Stadtteil Petrzalka südlich der Donau, der in den Achtzigern von den Kommunisten hochgezogen wurde, und dessen Plattenbauten rund 120.000 Menschen (also etwa einem Viertel der Einwohner Bratislavas) Platz zum Wohnen gibt. Oder aber auch der „Zlaté Piesky“ (Goldener Sand) im Nord-Osten der Stadt. Dort ist in einem Industriegebiet rund um einen alten Baggersee (deshalb wahrscheinlich der Name) ein großes Einkaufszentrum entstanden, mit 24-Stunden-Supermarkt und allerlei anderen kleinen Läden und Boutiquen. Ich hab’s auch schon geschafft, mal zu „meinem“ Fahrradweg nach Vrakuna zu fahren, aber den haben sie wirklich nur sehr einfach gehalten. Schade! Dabei hatte ich ihn doch so schön geplant… Aber wie immer gab es zu wenig Geld, und da haben sie halt nur ein bisschen geteert und abmarkiert, ohne wirklich großartig etwas zu verändern. Also keine Kreisverkehre und immer noch Straßenlaternen auf dem Weg! Sieg der Ökonomie über die Ästhetik, wie immer…

 

Petrzalka (Im Vordergrund die Neue Brücke)

Langsam wird die Bude hier zu einem zu Hause. Hoffentlich gewöhne ich mich nicht an diese Situation. Ich wollte mich doch nach meinem Studentenappartement in Köln vergrößern und nicht verkleinern. Aber ich halt die Augen offen, dass ich so schnell wie möglich meine eigenen vier Wände bekomme…

Bratislava

Es geht los. Das nächste große Abenteuer in meinem Leben. Es heißt Bratislava und liegt etwa 1000km südöstlich von Köln. Hier werde ich voraussichtlich die nächsten drei Jahre mein Leben verbringen und an der Slowakisch-Technischen-Universität (STU) meine Doktorarbeit schreiben. Die Einladung dazu habe ich von meinem jetzigen Doktorvater Prof. Bystrik Bezak erhalten, nachdem ich als erster Kölner Bauingenieur-Student letztes Jahr im Rahmen einer neuen Kooperation zwischen den beiden Hochschulen bereits in meiner Diplomarbeit ein Projekt in Bratislava bearbeitet hatte.

Anfang Oktober bin ich erstmal mit dem Flugzeug hierhin gejettet, um mir ein Bild von meiner neuen Situation machen zu können. Ich habe hier dann auch direkt mein Zimmer im Studentenwohnheim „Bernolák“ bezogen, was ich zusammen mit einem slowakischen Doktoranden bewohne. Es ist etwas kleiner als meine Bude in Köln, aber vom Aufbau her identisch. Es hat jedoch keine Küche, die ist am Anfang des Ganges, so dass ich mir die beiden Herdplatten mit etwa 40 Studenten teilen muss. Das machte am Anfang aber gar nichts, denn ich hatte ja weder Geschirr noch sonstige Küchen-Utensilien dabei.

Mit Herrn Bezak besprach ich dann meinen Vorlesungsplan, da ich ja noch ein paar Scheine machen soll, um zusätzlich zu meinem Kölner Diplom auch den Bratislavischen Master in der Tasche zu haben. Der hatte ansonsten recht wenig Zeit für mich, da er ein echter Workaholic ist. Jeden Tag von sechs bis sechs in der Uni, und trotzdem kriegt er nicht alles geschafft! Sein Büro sieht aus, als hätte er einen Vertrag mit der Papier-Industrie…

Zwei meiner Vorlesungen – eigentlich Projekte, aber ich muss mir trotzdem noch ein paar Vorträge anhören – sind auf Slowakisch! Bei Prof. Nemcek verstehe ich kein Wort, obwohl er sehr nett ist, und er malt höchstens mal ein paar Bilder an die Tafel. Aber mein persönlicher deutsch-sprechender Assistent Viktor meint, dass selbst die Slowaken in dieser Vorlesung nichts verstehen würden, auch wenn sie die Worte verstehen. Sehr beruhigend! Ich weiss aber immerhin, dass es um Knotenpunkte geht. Momentan um Verbindungsstraßen an Autobahnkreuzen und Autobahn-Auf- und Abfahrten. Das tschechische Computerprogramm, dass er benutzt, für Studenten aber nicht zugänglich ist, stürzt andauernd ab, so dass wir zwischendurch auf Viktors Laptop Strip-Poker spielen. Zum Glück findet das Ganze Montags Nachmittags statt, so dass ich nicht in Versuchung gerate, diese spannende Vorlesung aus Versehen verschlafen zu können.

Das andere Projekt, dass ich auf Slowakisch zu absolvieren habe ist ein Computerprogramm, dass wir schreiben sollen. Als ich in der zweiten Woche zum ersten Mal dort auftauchte, waren die anderen schon in der vierten Woche. Die Professorin machte mich, nachdem ich mich bei ihr (auf Slowakisch!) vorgestellt hatte, erstmal dumm (auch auf Slowakisch!) an, warum ich erst jetzt auftauchen würde, wo denn meine Vorleistung wär, dass ich doch gar keine Chance mehr hätte, das Projekt noch erfolgreich zu absolvieren und ich vielleicht mal mit Herr Nemcek reden sollte und warf mich wieder aus dem Computerraum… (Ich hab natürlich kein Wort verstanden, aber Herr Bezak hat mir das nachher erzählt)

Also ging ich zu Herrn Nemcek, der natürlich nicht da war, und auch Herr Bezak war nicht da, und so wartete ich erstmal eine Stunde auf einen der Beiden. Die kamen dann auch etwa zur selben Zeit, ich berichtete kurz, und Herr Nemcek zeigte mir dann die Vorleistung, die im Semester zuvor behandelt wurden war. Es war eine Körnungs-Sieblinie, wie man sie im Beton- oder Asphaltbau braucht. Die hatten die Studenten durchgeführt und berechnet und sollten sie jetzt per Excel auch variabel und graphisch darstellen. Also gab er mir eine alte Rechnung eines Studenten mit und ich ging mit Herrn Bezak zu Frau Tomasikova. Er erklärte ihr dann den Sachverhalt und überredete sie, mir doch einen Rechner zur Verfügung zu stellen, obwohl nur noch ein halbe Stunde Zeit war und das der letzte Tag für dieses Projekt sein sollte.

Die gute Frau wusste nicht, dass ich schon als Grundschüler Computer programmiert habe und die Bau-Informatik-Vorlesung in Köln nicht besuchen brauchte, weil der Prof dort merkte, dass ich leicht unterfordert war. Ich möchte hier nicht prahlen, aber Computer sind ein Gebiet, in dem es Ü30s nun einmal schwer haben, weil es zu ihrer Kindheit noch keine Home-Computer gab! Die jetzigen U20s sind mir ja auch bei weitem Voraus, auch wenn mir die Bedienung sehr leicht fällt.

Kurz gesagt, ich war in zwanzig Minuten mit dem Programm fertig, was die gute Frau Tomasikova im Computerraum vor den anderen Studenten aber scheinbar nicht sehr berührte. Als ich aber eine halbe Stunde später beim Bystrik im Büro saß, kam sie herein, und redete sehr aufgewühlt auf Slowakisch mit diesem. Ich verstand immer nur: Dvadsat minuty, dvadsat minuty! (20 Minuten) Als sie ging, meinte der Bystrik nur, ich sollte nicht auf die Idee kommen jetzt mit erhobener Nase durch die Gegend zu laufen…

Arrivederci!

Das war’s! Bin wieder zurück…
Fazit: Vier Wochen bella Italia haben mich weder hübscher noch intelligenter gemacht. Italienisch kann ich jetzt besser, ich bin um eine Erfahrung reicher in meinem Leben und ich habe mich euch allen so nah gefühlt wie lange nicht, obwohl ich weit weg war. Das Leben ist schon verrückt, aber normale Dinge sind ja auch langweilig…
Mehr davon, bitte!

WM 2006

Ein weiteres Kapitel der Fußball-Geschichte geht zu Ende. Und für Italien gibt es ein temporäres Happy-End, bis in vier Jahren wieder um den Goldenen Pokal gekämpft wird. Mein Herz ist gespalten. Die eine Seite lacht und tanzt, weil „wir“ Weltmeister geworden sind, die andere Seite weint, weil „wir“ den Pokal nicht in unserem Land behalten konnten. Aber es war ein schönes Spiel gegen Portugal. Toller Fight, tolle Tore (danke Schweini) und ein tolles Ergebnis. Ohne das unglückliche Aus gegen die Squadra Azzurra wären „wir“ ohne Zweifel Weltmeister geworden.

Das Finalspiel hingegen war eher eine Defensiv-Schlacht ohne wirkliche Höhepunkte. Ein unverdienter Elfmeter für Frankreich (anders können sie scheinbar keine Tore schießen), ein schönes Tor von Materazzi, ein Anstürmen auf das Italienische Tor mit nur einer richtigen Chance für Zidane mit einer Glanzparade von Gigi Buffon in der zweiten Halbzeit, eine langweilige Verlängerung und ein übles Foul vom alten Mann, das zurecht mit Rot bestraft wurde. Aber ich würde zu gerne mal wissen, was der Materazzi ihm da zugeflüstert hat, dass der Zizou so ausgerastet ist 😀

Egal, Weltmeister!

Der Tag danach

Wie schon erwähnt, bin ich irgendwann nachmittags aus dem Bett gestiefelt. Mena war schon mittags von der Arbeit zurück, weil sie noch das Essen für den Abend vorbereiten wollte. Küche also besetzt, und ich hatte mächtig Kohldampf. Aber zum Glück gibt es ja „Aurelio – Il re di Lampredotto“ auf der Piazza Tanucci, und so holte ich mir ein Lampredotto-Brötchen und eine kleine Flasche Rotwein dazu. Ja, kein Bier mehr…

Eigentlich wollte ich ins Schwimmbad, aber der Schweinehund hat gesiegt, und die Wäsche wollte auch gewaschen und das Zimmer aufgeräumt werden, also blieb ich zu hause. So konnte ich dann ein bisschen Restalkohol abbauen und mich für den Abend ausruhen. (Mena feierte ihren Geburtstag nach) Um Fünf kam dann auch schon die Bruna, um ein bisschen beim Aufbauen zu helfen, und natürlich auch, um den Limoncello zu vollenden! Ja, zwanzig Tage um! Noch einen guten Schuss Zuckerwasser in den Zitronen-Alkohol, und fertig ist das lecker Gesöff. Und ich darf auch was mit nach Hause nehmen, da dürft ihr natürlich auch mal probieren.

Die anderen Gäste trudelten zwischen Sieben und Acht ein. Hauptsächlich meine Familie (Nonna, Tante + Familie, Daddy und Miriam) und ein paar Freunde. Francesco wurde auch eingeladen, und er hat sich sofort prächtig mit meinem Vater verstanden. (Kommen ja auch beide aus Rom) Nach einem typisch üppigen Buffet gab es Live-Musik der „Alt-69er“. Erst spielten mein Vater und Maurizia, dann Maurizia und mein Cousin Andrea, dann Francesco und Andrea, dann Francesco und Maurizia usw… aber immer gute, alte Italienische Schlager, so dass alle außer Miri und mir mitsingen konnten. Na ja, ein paar kannten wir dann doch, zumindest den Refrain. Ich bediente zusammen mit Mario die Percussions (Trommel und Kochtopf) und wir hatten einen lustigen Abend mit Wein, Weib und Gesang… (und einem frisch aus Deutschland importierten Fass Bier)

Um zwei war der Spaß dann vorbei. Die Gäste gingen nach Hause und wir räumten noch auf. War einfach: Es gab mal wieder Plastik-Geschirr und –Besteck. Am Mittwoch sehen wir uns alle auf Maurizias Geburtstag-Party wieder. Francesco darf auch kommen. Lustig…

Und jetzt fahre ich ins Schwimmbad!

Campioni del Mondo

Campioni del Mondo – siamo Campioni del Mondo!

 

Was soll ich noch viel schreiben? Wir sind Weltmeister! Wussten wir doch vorher schon. Und wenn die Italiener dieses Jahr ihre National-Mannschaft nicht sehr geliebt haben, dann tun sie es nach dieser WM eben doppelt so stark wie vorher…

 

Jetzt habe ich auch ein paar Fan-Gesänge lernen können. Mein Liebster war: „La madre di Zidane è’na maiala – la madre di Zidane è’na maiala – la madre di Zidane, la madre di Zidane, la madre di Zidane è’na maiala.“ (Die Mutter von Zidane ist eine Sau) Nur die Italienische Hymne habe ich noch nicht drauf, aber das kann man ja auch noch ändern.

 

Wie ihr euch vorstellen könnt, war hier die Hölle los. Hunderttausende Menschen, die laut singend und jubelnd durch die City von Florenz marschierten, zwischendrin ein paar Vespen und Apen (die kleinen Dreiräder aus der Pizzawerbung) mit so vielen Menschen darauf, wie sie tragen konnten. Überall Italienische oder Azzurri-Fahnen, Menschen mit Trommeln, Trompeten, Kochtöpfen, Rasseln… unglaublich. Bin ich froh, dass ich genau jetzt in Italien bin! Ich habe die ganze Nacht gefeiert, getanzt, getrunken und mich an den Emotionen um mich herum berauscht, bis ich heute Mittag um drei wieder in meinem Bett aufgewacht bin…

 

Es tut mir so leid, dass wir das nicht mit der Deutschen Elf in Deutschland erleben konnten. Was wäre das für ein Ausnahmezustand gewesen. Was wäre bloß in Köln los gewesen, wo das Feiern seinen Ursprung hat. Ich glaube, ich wäre für das Finale schon früher nach Hause geflogen, nur um dabei sein zu können!

Zwei Tage in Florenz

Ich bin Freitag in Arezzo angekommen. Gestern bin ich, nach einem fantastischen Mittagessen bei Nonna, mit der Regionalbahn nach Florenz zu meiner Tante Mena gefahren. Dort ist zurzeit mein Bruder und macht Sprachurlaub bei einem heißen Italiener namens Francesco. Mhh… war der lecker, aber leider 15 Jahre zu alt für mich…

Wir haben das „kleine Finale“ auf einer riesigen PSP gesehen, die an einem alten Stadttor direkt neben dem Arno aufgebaut wurde. Aber vorher mussten wir uns mit einem Stück Pizza stärken und natürlich die Stadt angucken. Vom Piazzale Michelangelo konnte man fast bis nach Bonn gucken, aber die Sonne und Andrés Schönheit haben mich zu sehr geblendet.

3:1, cooles Ergebnis. Obwohl ich 3:0 getippt hatte. Der Japaner hatte nur ein 2:0 für Deutschland vorausgesagt. Und Schweini sah ohne Trikot noch viel besser aus als sonst. Und der doofe Schiri war so neidisch, dass er ihm dafür direkt mal ne gelbe Karte gegeben hat. So ein Doof!

Nachher sind wir feiern gegangen. Es gab ein Straßenfest von Francescos Freundinnen und Freunden mit Live-Band, Longdrinks mit guter Mischung und einem besoffenen DJ, der trotz Alki noch ganz gut tanzen konnte. Francesco wurde erstmal von zwei Spanierinnen geduscht, wo er dachte, dass noch was geht. Aber sie haben ihn nur verarscht… Sehr lustig! Die Polizei hat mal wieder den Spielverderber gemacht und die Veranstaltung gegen halb zwei aufgelöst. Wie hummelig!

Gleich nehm ich den Zug, um in Arezzo mit Babbo Toni und den Rackern das große Finale zu schauen. Ist ja klar, wer Weltmeister wird: Allez les bleus! (Nur Spaß!: Forza Azzurri!)

Arrivederci, Miriam (Schwester)