Archiv für den Monat: Juni 2007

Aus dem Internet-Café

Hallo ihr Lieben,

aus einem noch unerklärlichen Grund habe ich momentan kein Internet im Wohnheim. Ich würd so gerne noch ein bisschen was hier zum Besten geben, aber hier ist einfach nicht die richtige Atmosphäre dafür.

Also, ich hoffe ich bin bald wieder online, dann gibt es ein bisschen über die letzten Tage hier, inkl. dem Wilsonic-Festival letztes Wochenende…

Bis dahin!

G8-Gipfel

Hm… eigentlich wollte ich gar nichts dazu schreiben, aber die Aktionen rund um Heiligendamm werden immer beeindruckender und deshalb jetzt auch ein paar Worte von mir…

Und bevor jemand etwas Falsches denkt: Ich befürworte keine gewalttätigen Demonstranten, sondern sehe sie für den Globalisierungsprotest eher behindernd!

Aber was dort im Norden passiert verdient meinen ganzen Respekt. Ich hätte nicht gedacht, dass solche Massen in Deutschland noch mobilisiert werden können. Wenn ich nicht in der Slowakei wäre, würde ich dort an vorderster Front mitlaufen. (Ich hoffe nur, wegen dieser Aussage wird jetzt nicht mein Computer online durchsucht und mein Telefon abgehört)

Wir müssen uns entschieden für eine starke und gesunde Welt (wir haben schließlich nur eine!) und dementsprechend für eine gerechte Verteilung der Güter und eine drastische Verringerung der Umweltbelastung einsetzen! Es kann nicht sein, dass die Regierungs- und Wirtschaftsbosse der acht stärksten Nationen, die gerade einmal 14% der Weltbevölkerung ausmachen, ihr eigenes Süppchen kochen, um noch wohlhabender zu werden, während weltweit, auch in diesen acht Nationen, die Armut steigt und das Klima vor die Hunde geht.

Und um diese Suppe zu kochen, werden dann auch noch im eigenen Land die Grundrechte der Menschen beschnitten! Seit wann werden in einem demokratischen Staat die Demonstranten so weit vom Tagungsort fern gehalten, dass die Tagenden dies gar nicht zu Gesicht und noch nicht einmal zu Gehör bekommen? Ist das schlechte Gewissen der Politiker so groß, dass sie sich in eine Sicherheitszone begeben müssen, die die Steuerzahler Dutzende von Millionen kosten wird? Wenn sie doch nur das Beste für ihre Völker wollen, müssten sie das doch inmitten der Menschen tun können und von uns statt Pflastersteinen ein Händeschütteln oder Schulterklopfen dafür erhalten.

Wenn ihr es also irgendwie schafft, dieses Wochenende nach Heiligendamm zu kommen, dann tut es. Setzt euch ein für uns. Sonst werden wir alle an den Folgen noch lange bezahlen! Und Fun ist es mit Sicherheit auch!

Ich denke, Infos wird es unter www.attac.de geben…

Das letzte Mal

Hallo ihr Lieben,

ich will natürlich nicht das letzte Mal schreiben, aber es verbleiben nur noch 11 Tage für mich in der Slowakei! Letzte Woche hatte ich ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit meinem ehemaligen Prof aus Köln, der mir einige interessante Möglichkeiten für mich in Deutschland zeigte. So habe ich mich gleich Freitag auf mehrere Stellen beworben, und gestern schon interessiert klingende Antworten erhalten. Aber mehr davon, wenn es aktuell wird…

Die „Kroaten“ fallen in Rothenburg ein

Von Pfingsten bis gestern war ich also wieder einmal auf Heimatbesuch… Über die Pfingsttage ging es auf die Festspiele nach Rothenburg ob der Tauber, mit Ritteressen (Wein, Weib und Gesang…), Nachtwächter-Rundgang, historischem Heereslager vor den Toren der Stadt und der inszenierten Eroberung Rothenburgs im 30järigen Krieg. Schon morgens früh marschierten und ritten die Truppen durch die Gassen der Altstadt und sangen an den Gasthäusern für einen Krug Bier oder einen Schoppen Wein. Abends animierte uns Ritter Karle der Wahre zu unanständigen Liedern und Trinksprüchen während unseres Rittergelages, bei dem ich zwischenzeitlich in die Schandgeige musste, da ich verbotener Weise ein „Prost“ in die Runde gerufen hatte…

Ritter André wacht über das königliche Vermögen

Neben den Feiern gab es auch einen Mittelalterlichen Handwerkermarkt mit allerlei handgemachten Schätzchen von Töpfer, Schnitzer, Seifensieder, Schmied, Weber, Steinmetz usw… und natürlich auch kulinarische Köstlichkeiten, wie das im Steinofen gebackene, mit Speck und Frühlingszwiebeln garnierte, Rahmbrot oder das Honigbier bzw. Metbier…

Zwei Musikanten spielen zum Tanz auf

Die Tage nach Pfingsten kümmerte ich mich, wie schon erwähnt, um meine zukünftige Karriere. Wie es also aussieht, lande ich wieder in der Heimat, aber da gefällt es mir ja bisher noch am Besten. Und wie sagt man bei uns doch auch so treffend: „Der Rheinländer an sich verreist ungern…“

Freitag Abend war dann Mitternachtssauna im Aggua, wo wir zu viert den Gästen wieder ordentlich eingeheizt haben. Bis auf zwei besoffene Russen waren die aber auch alle friedlich und gut gelaunt, wenn man mal von ein paar nicht durchgegarten Schweinshaxen absieht. Die slowakische Saunatracht wollten meine Kollegen allerdings nicht anziehen. Ich frage mich bloß, wieso?

Als ich gestern dann wieder von Köln nach Wien flog, überkam mich schon so ein komisches Gefühl… Es fiel mir auf, als ich an mein Auto dachte. Ich hatte nämlich, um eine ungemütliche und teure Busfahrt zu umgehen, und die horrenden Parkgebühren am Flughafen zu sparen, mein Auto an der S-Bahn-Station Wolfsthal in Österreich kostenlos geparkt und bin dann mit der Bahn zum Flughafen weiter gefahren, was dazu auch noch sehr zeitsparend war, weil der Fahrplan im Internet steht, und ich die viel befahrene Landstraße zwischen Bratislava und Wien nicht fahren brauchte. Ich dachte also daran, dass – vorausgesetzt, dass niemand mein Auto beschädigt oder geklaut hätte – diese Variante doch am klügsten, schnellsten und billigsten sei, und ich das in Zukunft immer so machen sollte. Dann könnte ich auch die blöden RyanAir und den Flughafen Hahn meiden. Nur musste ich feststellen, dass es kein zukünftiges Mal geben wird, zumindest wird dann kein Auto mehr in Wolfsthal auf mich warten, weil es dann zu hause steht. Da wurd ich doch ein bisschen wehmütig. So schlimm war es hier doch gar nicht; im Gegenteil: Bis aufs Studium hab ich hier doch ganz tolle 9 Monate gehabt, und die letzten 2 Wochen werd ich auch in vollen Zügen genießen! Und nächste Woche Mittwoch noch einmal den Radost Pub aufmischen!

So sieht es also momentan bei mir aus. Ich bin wie immer sehr optimistisch und schaue gespannt in die Zukunft…

Ach ja, wer Interesse hat: Am 13.7 und am 24.8 haben wir im Aggua wieder Mitternachtssauna…